Baumarten im Hospitalwald
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii), umgangssprachlich auch Douglastanne, Douglasfichte oder Douglaskiefer genannt, ist ein in Nordamerika heimisches, in Europa forstlich angebautes, fremdländisches Nadelgehölz aus der Gattung der Douglasien (Pseudotsuga).
Die Douglasie ist ein immergrüner Baum mit Wuchshöhen um 60 Meter in Europa; in ihrem Ursprungsgebiet kann sie jedoch fast doppelt so hoch werden. Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat, war 133 Meter hoch. Dies ist weitaus höher als jeder heute noch aufrecht stehende Baum (der derzeit höchste ist ein Küstenmammutbaum von etwa 116 m Höhe in Kalifornien). Die kräftigsten Exemplare erreichen an der Basis einen Stammdurchmesser um 4 Meter. Die Douglasie bildet eine relativ schlanke, kegelförmige Krone.
Die Douglasie wächst schnell und kann ein Höchstalter von 400 (var. glauca) bis über 1400 (var. menziesii) Jahren erreichen. Sie hat ein herzförmiges Wurzelsystem und benötigt nur wenig frische, tiefgründige Böden bei mittleren Nährstoffansprüchen. Die Streuzersetzung verläuft mäßig langsam, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) beträgt 77. Die Streu der Douglasie bewirkt (im Gegensatz zum Beispiel zur Fichtenstreu) keine Versauerung des Bodens.
Die Nadeln sind grün bis blaugrün, einzeln stehend, weich und stumpf. Sie sind 3 bis 4 Zentimeter lang und verströmen, wenn man sie zerreibt, einen aromatischen, angenehmen Geruch. Im Unterschied zu Fichten sitzen die Douglasiennadeln unmittelbar auf dem Zweig auf; anders als bei Tannen ist aber ihre Basis nicht verdickt.
Die Douglasie ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind gelb-rot. Sie blüht vor dem Austrieb und sie ist windblütig, aber die Pollen haben keine Luftsäcke; auch Bestäubungstropfen fehlen. Mit 15 bis 40 Jahren ist die Douglasie blühfähig. Die Zapfen weisen eine Länge von 4 bis 10 cm und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 cm auf. Zur Reifezeit hängen sie und fallen als Ganzes ab, wie bei der Fichte. Die Deckschuppen ragen weit über die Samenschuppen hinaus und sind an der Spitze dreizipfelig. Die Douglasie blüht auf der Nordhalbkugel im Allgemeinen von April bis Mai. Die Samen reifen bis September und werden von Oktober bis November freigegeben. Der Same ist 5 bis 6 mm lang mit einem Flügel, der länger ist als das Samenkorn.
Es ist ein Lichtkeimer und die Keimung erfolgt überirdisch (epigäisch). Die Sämlinge besitzen acht bis zehn Keimblätter (Kotyledonen).
Das Holz der Douglasie ist vielfältig verwendbar. Es ist frisch leicht rötlich wie Lärchenholz und findet Verwendung als Furnierholz (Schälholz), Ausstattungsholz (Parkett, Möbel, Vertäfelung), Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen-, Erd-, und Wasserbau, für Fenster, Türen und Spezialholz (Schiffsmasten, Rammpfähle, Schwellen, Fässer). Das Holz der Douglasie ist im Kern besser imprägnierbar als Fichtenholz und wird als das beste Holz zum Bau von Dachstühlen angesehen.
Douglasienholz ist eine der in Deutschland als Bauholz für tragende Konstruktionen zugelassenen Holzarten. Es verfügt über eine höhere natürliche Dauerhaftigkeit (Resistenz) als beispielsweise das häufig als Bauholz verwendete Fichtenholz. Das Kernholz wird nach DIN 68364 (1979) in Resistenzklasse 3 („mäßig dauerhaft“) eingestuft und kann daher ohne chemischen Holzschutz auch in Bereichen eingesetzt werden, wo eine gelegentliche Befeuchtung nicht ausgeschlossen ist (Gefährdungsklasse 2).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Douglasie in Deutschland zur schnellen Holzgewinnung in Reinbeständen angebaut, z. B. auf den kühlen und feuchten Hochflächen des Rheinischen Schiefergebirges. Auch wegen des Rückgangs von Monokulturen im Forst sind heute nur noch Restbestände vorhanden. Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Klimawandels und des damit einhergehenden Niederschlagrückgangs könnte die forstwirtschaftliche Nutzung der relativ trockenresistenten Douglasie in Deutschland allerdings wieder an Bedeutung gewinnen.
Die Stech-Fichte (Picea pungens, Syn.: Picea parryana Sargent), umgangssprachlich auch Blau-Fichte genannt, ist eine immergrüne Pflanzenart aus der Gattung der Fichten (Picea). Die Stech-Fichte ist der Staatsbaum der US-amerikanischen Bundesstaaten Colorado und Utah.
Die Stech-Fichte ist ein immergrüner Baum, der an optimalen Standorten Wuchshöhen von bis zu 37 Metern und einen Brusthöhendurchmesser von bis zu 1,4 Metern erreichen kann. Die kräftigen und steifen Zweige sind kahl und glänzend. Sie bilden bei Jungbäumen eine regelmäßige pyramidenförmige Krone. Bei Altbäumen sind die Zweige mehr hängend und bilden eine unregelmäßige und offene Krone.
Die derben Nadeln sind im Querschnitt viereckig und werden 2 bis 3 Zentimeter lang. Sie stehen rechtswinkelig vom Trieb ab. Sie besitzen einen scharf zugespitzten Apex, der den Namen Stech-Fichte erklärt. Die Nadelfarbe kann von Baum zu Baum variieren und schwankt zwischen gelbgrün über blaugrün bis silber. Sie weisen oft einen abwischbaren, blaugrünen Wachsbelag auf. Die in Mitteleuropa gepflanzten Exemplare sind meist Züchtungen, die als Zuchtmerkmal eine besonders intensive Grau- bis Blaufärbung der Benadelung aufweisen. Dies erklärt den umgangssprachlichen Namen „Blau-Fichte“. Auf jeder Seite befinden sich zwei bis vier Spaltöffnungsreihen. Der Geschmack der Nadeln ist scharf und bitter.
Die einhäusig-getrenntgeschlechtige (monözische) Stech-Fichte wird mit rund 30 Jahren mannbar. Die gelb gefärbten und meist etwas rot getönten männlichen Blütenzapfen werden im gesamten Kronenbereich gebildet. Sie stehen entweder in Gruppen von drei bis fünf am Grund oder einzeln an den Spitzen von einjährigen Trieben. Die hellrosa bis hellrot gefärbten weiblichen Blütenzapfen werden nur in der Oberkrone gebildet. Aus ihnen entwickeln sich die länglich bis zylindrisch geformten, samentragenden Zapfen die zwischen sechs und elf Zentimeter lang werden. Sie sind anfangs grün gefärbt und besitzen eine schwach rötliche Tönung. Zur Reife im August bis September färben sie sich strohfarben. Die rautenförmigen Zapfenschuppen sind leicht gewellt, dünn und zäh mit einem geraden oder ungleichmäßigen Rand. Die Spitzen der Zapfenschuppen sind abgeflacht. Die Samen sind geflügelt. Das Tausendkorngewicht von gereinigten und entflügelten Samen beträgt rund 4,2 Gramm.
Die Stech-Fichte ist ein Flachwurzler. Sämlinge wurzeln im 1. Jahr bis in eine Tiefe von rund 6 Zentimetern. Trotz des flachen Wurzelsystems ist die Art kaum anfällig gegenüber Windwurf.
Die graue und etwas rötlich getönte Stammborke ist bei Jungbäumen schuppig. Bei Altbäumen ist sie mit relativ glatten Rissen versehen. Die Rinde junger Zweige ist anfangs grünlich braun gefärbt und geht später in eine orangebraune bis graubraune Farbe über. Bei manchen Zuchtformen sind die jungen Zweige braun bis rotbraun gefärbt.
Das helle, leichte und feinfaserige Holz der Stech-Fichte hat Ähnlichkeit mit dem Holz anderer Fichtenarten. Es hat einen charakteristischen Geruch und ist anfällig gegen Holzfäule. Die Rohdichte bei einer Holzfeuchte von 0 % beträgt rund 0,35 g/cm³.
Aufgrund der starken Astigkeit und Abholzigkeit hat die Stech-Fichte keine nennenswerte forstwirtschaftliche Bedeutung. Die Stech-Fichte, insbesondere in Zuchtformen mit betont blauer Nadelfarbe, ist ein beliebter Zier- und Weihnachtsbaum. Sie steht nach der Nordmanntanne auf Platz zwei der beliebtesten Weihnachtsbäume. Gelegentlich wird sie als Windschutz angepflanzt.
Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Gattung der Ahorne (Acer). Er ist in Europa weit verbreitet und sowohl als Parkbaum als auch forstwirtschaftlich ein wichtiger Vertreter seiner Gattung. Er wird auch "Urle" genannt (Schlesien). Um seine Zugehörigkeit zur Gattung der Ahorne zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrichschreibweise Berg-Ahorn üblich.
Der Bergahorn kann über 30 Meter hoch und über 500 Jahre alt werden. Mit aufstrebenden Ästen und einer abgerundeten Krone besitzt er als Solitärpflanze eine eindrucksvolle Gestalt.
Die Rinde bei jungen Bäumen ist hell-braun-grau und glatt. Sie wandelt sich mit dem Alter ins Dunkelgraue, wird schwachborkig und blättert im fortgeschrittenen Alter plattig ab. Das Aussehen des Stamms ist dann platanenähnlich.
Die gegenständigen Blätter sind fünflappig, wobei die mittleren drei Blattlappen voll ausgebildet sind. Im Vergleich zum Spitzahorn sind die Blattlappen des Bergahorns kürzer zugespitzt und die Spitzen der Blattlappen nicht in langen, schmalen Zipfeln ausgezogen. Die einzelnen Blattlappen treffen im spitzen Winkel aufeinander. Die Blattspreite ist am Stielansatz eingezogen. Die Blätter werden bis ca. 20 cm lang und bis etwa 15 cm breit. Auf der Oberseite sind sie dunkelgrün, unterseits heller gefärbt und auf den Blattadern und in den Nervenwinkeln leicht behaart. Der Blattrand ist gesägt bis gekerbt. Die handförmig gelappten Blätter ähneln denen der Platane, worauf der botanische Name pseudoplatanus hinweist.
Die Blüten sind im Prinzip zwittrig, wobei an einzelnen Blüten desselben Baumes die männlichen oder die weiblichen Anlagen unterdrückt sein können. Sie sind gelbgrün mit fünfzähligen Blütenblattkreisen, in endständigen, traubenartigen, hängenden Rispen. Der Bergahorn blüht im Mai mit dem Laubaustrieb oder unmittelbar danach.
Die Früchte sind Spaltfrüchte, mit zwei im spitzen Winkel abstehenden Flügeln. Sie sind typische Schraubenflieger mit ca. 16 Umdrehungen pro Sekunde. Vom Wind werden sie oft mehr als 100 Meter weit getragen.
Der Bergahorn hat in der Forstwirtschaft eine Umtriebszeit von 120–140 Jahren. Nach 120 Jahren ist ein Stammdurchmesser von 60 cm erreichbar.
Das Holz ist hart, aber gut zu bearbeiten und wird auf Grund seiner Qualität zu den Edellaubhölzern gezählt. Für qualitativ hochwertige Stämme können Preise von mehreren tausend Euro erzielt werden. Schon die Pfahlbauer der Stein- und Bronzezeit nutzten das Holz des Ahorns häufig, allerdings ist es nicht besonders witterungsfest. Es wird für Tischler- und Drechslerarbeiten (Werkzeugstiele, Möbel, Parkettböden etc.) verwendet. Besonders gefragt sind Riegel- und Vogelaugen-Ahorn. Dieses sind Stämme mit ungewöhnlich welligem Faserverlauf beziehungsweise vogelaugenähnlichen Faserstrukturen, wodurch das Holz besonders dekorativ wird. Eine Spezialverwendung ist die Nutzung als Klangholz für den Bau von Musikinstrumenten wie Streichinstrumente, Zupfinstrumente und Fagotte.
Die Edelkastanie (Castanea sativa), auch Esskastanie genannt, ist der einzige europäische Vertreter der Gattung Kastanien (Castanea) aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Sie ist ein sommergrüner Baum und bildet stärkereiche Nussfrüchte. In Süd- und Westeuropa wird sie wegen dieser essbaren Früchte und als Holzlieferant angebaut. Die Früchte werden als Kastanien, Keschtn/Keschte (Südtirol, Baden), Maronen oder Maroni, in der Schweiz häufig Marroni, bezeichnet. Vom Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Edelkastanie in den Bergregionen Südeuropas das Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung. Im 20. Jahrhundert gingen die Bestände durch den Befall mit dem Kastanienrindenkrebs stark zurück, erholten sich jedoch Ende des 20. Jahrhunderts wieder.
Edelkastanien sind sommergrüne Bäume, selten wachsen sie strauchförmig. Sie werden durchschnittlich 20 bis 25 Meter hoch, die Maximalhöhe liegt bei 35 Meter. Der Stammumfang liegt meist bei ein bis zwei Metern. Sehr alte Bäume können vier Meter erreichen, in Extremfällen auch sechs Meter. Der Stamm ist gerade und kräftig, die Verzweigung beginnt meist in geringer Höhe, wobei wenige starke Äste gebildet werden. Die Krone ist weit ausladend und hat eine rundliche Form. Über 100 Jahre alte Bäume werden oft hohl. Edelkastanien erreichen ein Alter von 500 bis 600 Jahren. In Mitteleuropa werden sie kaum über 200 Jahre alt, in Westeuropa können sie bis 1.000 Jahre alt werden. Der größte bekannte Baum ist der Castagno dei Cento Cavalli (Kastanienbaum der hundert Pferde) auf Sizilien.
Das Wurzelsystem der Edelkastanien ist sehr kräftig ausgeprägt. Sie bilden eine Pfahlwurzel, diese dringt allerdings nicht sehr tief in den Boden ein. Es gibt relativ wenige Seitenwurzeln, die aber intensiv verzweigt sind und den Boden vertikal und horizontal gut erschließen. Sämlinge bilden in ihrem ersten Jahr eine bis 40 Zentimeter lange Pfahlwurzel, der im zweiten und dritten Jahr die Seitenwurzeln folgen.
Die jungen Zweige sind hell rotbraun gefärbt. Sie tragen etliche runde bis elliptische, weißliche Lentizellen. Die Rinde junger Triebe ist von einem Reifbelag bedeckt, der später meist verschwindet. Die Blattnarben zeichnen sich auf den Zweigen als leicht erhabene Dreiecke mit drei Gruppen von Leitbündelspuren ab. Im Zentrum der Zweige befindet sich ein Mark, das im Querschnitt fünfeckig, seltener dreieckig ist.
Junge Äste haben eine glatte, rötlichbraune Rinde mit länglichen, quer verlaufenden Lentizellen. Auch bei jungen Stämmen ist sie noch glatt, jedoch silbrig-grau. Im Alter wird sie graubraun und reißt auf. Es bildet sich eine dicke Borke mit breiten Streifen, die meist spiralig um den drehwüchsigen Stamm laufen. Fast immer ist es eine linksdrehende Spirale. Die Borke ist mit einem Tanningehalt von vier bis zwölf Prozent des Trockengewichts sehr reich an Gerbstoffen.
Das Holz der Edelkastanie ist ringporig und mittelschwer. Es hat eine Rohdichte (bei 15 % Feuchte) von 0,63 Gramm je Kubikzentimeter. Das Splintholz ist schmal und weißlich gelb. Es ist deutlich vom braunen Kernholz abgegrenzt. Die Jahresringe sind deutlich zu erkennen. Holzstrahlen sind zahlreich vertreten, gleichmäßig aufgebaut, ein- oder zweireihig und werden 15 bis 30 Zellreihen hoch. Das Holz weist einen hohen Tanningehalt von bis zu 13 % des Trockengewichts auf.
Die Winterknospen sind acht bis zehn Millimeter lang, leicht gestaucht und rötlich. Sie haben zwei bis drei Knospenschuppen. Die Knospen stehen einzeln an den Triebspitzen oder als Seitenknospen in spiraliger Anordnung (wie später auch die Blätter). Die Verzweigung der Edelkastanie erfolgt sympodial: die Endknospen sterben im Herbst ab, die nächsttiefere Seitenknospe übernimmt im Frühjahr das Längenwachstum des Triebes.
Die Blätter erscheinen aufgrund der Drehung ihrer Blattstiele zweizeilig angeordnet. Der Blattaustrieb erfolgt Ende April bis Anfang Mai. Die zunächst leicht behaarten Blätter verkahlen rasch. Die Länge der Blätter beträgt 12 bis 20 Zentimeter, die Breite drei bis sechs Zentimeter, der Blattstiel misst 1,5 bis 2,5 Zentimeter. Die beiden linearen, 1,5 bis zwei Zentimeter langen Nebenblätter fallen früh ab. Die Blattform ist elliptisch bis lanzeolat, die Blattspitze ist kurz zugespitzt, die Blattbasis ist rundlich bis keilförmig. Der Blattrand ist gezähnt bis gekerbt, die Zähne enden in einer kleinen, nach vorne gerichteten Spitze. Die Blätter sind etwas ledrig, die Oberseite ist glänzend tiefgrün und kahl, die Unterseite ist heller, hier treten die 12 bis 20 Aderpaare klar hervor. Die Herbstfärbung ist gelbbraun, direkt vor dem Abfallen braun.
Die Edelkastanien sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), ihre männlichen und weiblichen Organe befinden sich in getrennten Blüten, aber auf einer Pflanze. Die Blüten stehen in 20 bis 25 Zentimeter langen, gelben, kätzchenähnlichen Blütenständen. Diese sind meist rein männlich, die in der Spitzenregion der diesjährigen Triebe stehenden tragen an der Basis auch weibliche Blüten.
Die rein männlichen Blütenstände stehen an der Basis junger Triebe. Sie bestehen aus rund 40 köpfchenartigen Teilblütenständen, die an der langen, beweglichen Blütenstandsachse angeordnet sind. Jeder Teilblütenstand wiederum besteht aus sieben Einzelblüten. Die zweigeschlechtigen Blütenstände tragen an der Basis achselständige Zymen. Jede Zyme enthält drei weibliche Blüten, die zusammen von einer schuppigen Scheide umgeben sind. Die oberen Teilblütenstände sind männlich und tragen je zwei Blüten. Diese zweigeschlechtigen Blütenstände stehen immer an diesjährigen Trieben und bestehen aus ein bis vier weiblichen und 15 bis 20 männlichen Teilblütenständen.
Jede Blüte ist von ihrer Anlage her zwittrig, jedoch entwickelt sich nur jeweils ein Geschlecht auch weiter. Die männlichen Blüten besitzen eine sechszählige Blütenhülle (Perigon) und acht bis zwölf Staubblätter. Der reichlich produzierte Pollen riecht intensiv durch die Bildung von Trimethylamin. Die weiblichen Blüten haben ebenfalls ein sechszähliges, behaartes Perigon. Der Fruchtknoten ist unterständig und besteht aus sechs (bis acht) Fruchtblättern, die ebenso viele Fächer bilden, wobei im Zentrum eine kräftige Säule (Columella) steht. Er trägt ebenso sechs (selten vier bis neun) starre, an der Basis behaarte Griffel. Jeder Fächer besitzt zwei zentralwinkelständige Samenanlagen. Nur eine Samenanlage pro Fruchtknoten entwickelt sich zum Samen.
Die Früchte sind glänzende, dunkelbraune Nüsse. Die Früchte eines Teilblütenstandes sind von einem stacheligen Fruchtbecher (Cupula) umgeben, der sich aus der schuppigen Scheide entwickelt. Die Stacheln sind anfangs grün und zur Reife gelbbraun. Bei der Wildform hat der Fruchtbecher einen Durchmesser von fünf bis sechs Zentimeter, bei Kulturformen kann er bis zehn Zentimeter erreichen. Bei Vollreife öffnet sich der Fruchtbecher mit vier Klappen und entlässt die ein bis drei Früchte. Bei manchen Sorten fällt auch der Fruchtbecher mitsamt den darin enthaltenen Nüssen ab.
Das Perikarp der Früchte ist ledrig und gleichmäßig braun oder gestreift. An der Basis der Frucht befindet sich ein weißlicher Fleck, die Trennstelle, an der sich die Frucht von der Cupula löst. Sie entspricht einem Querschnitt durch den stark verdickten, stark verkürzten Blütenstiel. Mit freiem Auge zu erkennen ist hier der Leitbündelring. Die Leitbündel sind am Perikarp häufig als Längsrippen zu erkennen. Das Ende der Frucht ist zugespitzt und besteht aus den Perigonblättern und den verholzten Narbenästen. Im Inneren liegt dem Perikarp ein behaartes Endokarp an. Die Scheidewände des Fruchtknotens haben sich aufgelöst, die Columella ist durch den Samen zur Seite gedrängt. Der Samen hat eine häutige, gerbstoffreiche Schale. Das Innere des Samens wird vollständig vom Embryo eingenommen, der überwiegend aus zwei großen Keimblättern besteht. Die Keimwurzel (Radicula) befindet sich nahe der Fruchtspitze. Die Oberfläche des Embryos ist mehr oder weniger glatt oder gefurcht. Dadurch reicht die Samenschale teilweise ins Innere des Embryos und lässt sich dann schlecht entfernen.
Die Ausbreitung der „Plumpsfrüchte“ erfolgt durch Eichhörnchen, Siebenschläfer, Krähen und Häher. Die Tiere verstecken Nahrungsvorräte im Boden, vergessene Früchte keimen dann im Frühjahr aus. Aus Samen gekeimte Bäume tragen erstmals mit etwa 25 bis 35 Jahren Früchte.
Die Nüsse haben einen hohen Gehalt an den Kohlenhydraten Stärke und Saccharose. Der hohe Zuckergehalt zusammen mit dem hohen Wassergehalt frischer Früchte macht sie leicht verderblich. Der hohe Kohlenhydratgehalt unterscheidet die Kastanien von den meisten anderen Nüssen, die vorwiegend Fette beinhalten. Der Proteinanteil ist frei von Prolamin und Glutenin, Kastanienmehl ist daher nur in Mischung mit anderem Mehl backfähig. Der Gehalt an für den Menschen essentiellen Aminosäuren ist hoch. Der Proteingehalt ist höher als in Kartoffeln, aber geringer als in Getreide. Der Fettgehalt ist gering, hat aber einen hohen Anteil an Linol- und Linolensäure (550–718 Milligramm Linolsäure und 78–92 Milligramm Linolensäure je 100 Gramm Frischmasse). Der Kalium-Gehalt ist hoch, der Natriumgehalt sehr niedrig (9 Milligramm je 100 Gramm Frischmasse). An Vitaminen sind nur zwei Vitamine der B-Gruppe in größeren Mengen vorhanden: Riboflavin (B2) und Nicotinsäure (B3), die auch temperaturstabil sind.
Die Eschen (Fraxinus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).
In Europa sind drei Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia).
Eschen-Arten sind meist laubabwerfende, selten immergrüne Bäume oder selten Sträucher. Die Winterknospen sind stumpf mit ein bis drei Paar gegenständigen Schuppen. Die meist gegenständig oder selten wirtelig angeordneten Laubblätter sind meist unpaarig gefiedert, selten auch einfach. Die Blattstiele sind oft an der Basis verdickt.
Die end- oder achselständigen, ährigen Blütenstände enthalten viele Blüten. Hochblätter sind vorhanden oder fehlen. Die kleinen, vierzähligen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig. Die Arten sind einhäusig oder zweihäusig. Es sind vier verwachsene Kelchblätter vorhanden oder sie fehlen. Die Sektion Ornus besitzt meist vier (selten zwei oder sechs) Kronblätter, bei der Sektion Fraxinus fehlen sie. Die weißen bis gelblichen Kronblätter sind verwachsen. Es sind nur zwei Staubblätter vorhanden, sie sind mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Die Staubfäden sind ebenso wie die Griffel kurz. Die Arten in der Sektion Fraxinus und Melioides sind einhäusig oder manchmal zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die Blüten sind immer kronblattlos (apetal). Die Blüten sind oft eingeschlechtlich jedoch auch zwittrig. Die Arten der Sektion Fraxinus und Melioides sind windbestäubt. Sie bilden damit eine Ausnahme innerhalb der Familie Oleaceae. Anemophilie ist üblicherweise ein typisches Merkmal eingeschlechtiger Blüten (eine weitere Ausnahme mit windbestäubten, zwittrigen Blüten in Mitteleuropa bilden die Ulmen)[1]:
Die Frucht ist ein einsamiges, einseitig geflügeltes Nüsschen (Samara). Die Keimung erfolgt epigäisch (oberirdisch).
Die Eschen besitzen ein schweres, ringporiges Holz. Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität aus. Der Witterung ausgesetzt besitzt es eine nur geringe Dauerhaftigkeit. Das Eschenholz wird massiv oder als Furnier im Innenausbau und zur Möbelherstellung verwendet. Spezialanwendungen sind Werkzeugstiele und Sportgeräte (Schlitten, Baseballschläger oder Snooker-Queues). Früher wurden aus Eschenholz auch Bögen, Teile für die Wagnerei und Maste, Bäume und Pinnen für den Bootsbau hergestellt.
Esche wird auch als Klangholz im Musikinstrumentenbau, beispielsweise für Solidbody-Gitarren und Schlagzeugkessel verwendet. Bei einigen E-Gitarren und E-Bässen kommt das Holz der Schwarz-Esche (engl. Swamp ash) für den Korpus zur Anwendung.
Eschen liefern auch ein gutes Brennholz.
Die Fichten (Picea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die Gemeine Fichte (Picea abies), die wegen ihrer schuppigen, rotbraunen Rinde fälschlich auch als „Rottanne“ bezeichnet wird. Die Fichten bilden alleine die Unterfamilie Piceoideae.
Fichten sind immergrüne und einstämmige Bäume. Sie erreichen in der Regel Wuchshöhen von 20 bis 60 Meter, in Ausnahmefällen über 80 Meter, wie etwa Picea sitchensis. Die Baumkrone ist kegelförmig bis walzlich. Der Stammdurchmesser beträgt bis zu 1 Meter, maximal bis 2,5 Meter; bei einzelnen Arten treten Extremwerte von bis zu 4 Metern auf. Ein strauchförmiger Wuchs kommt nur unter besonderen Standortsbedingungen oder bei Mutanten vor.
Für alle Fichten charakteristisch ist eine monopodiale, akroton (an den oberen bzw. äußeren Knospen) geförderte Verzweigung. Dies führt zu einem etagenartigen Kronenaufbau und einer spitzwipfeligen Krone. Die Seitensprosse erster Ordnung stehen in Astquirlen in scheinquirliger Anordnung und bilden so einzelne „Stockwerke“.
Mit zunehmendem Alter tritt vermehrt proventive Triebbildung auf: An älteren Zweigen treiben schlafende Knospen aus. Bei älteren Bäumen können diese einen wesentlichen Teil der Zweige und Nadelmasse der Krone aufbauen.
Kronenform und Sprosssystem variieren je nach Umweltbedingungen und sind zum Teil auch genetisch bedingt.
Beim Verzweigungstyp unterscheidet man mehrere Formen:
Bei der Plattenfichte sind auch die Seitensprosse höherer Ordnung horizontal angeordnet, so dass die Etagen einzelne „Platten“ bilden (besonders bei Picea pungens, Picea torano).
Bei Kammfichten hängen die Seitensprosse ab der zweiten Ordnung wie ein Vorhang lang herab (z. B. besonders bei Picea breweriana, Picea smithiana).
Bürstenfichten sind eine Zwischenform, bei der die Seitenzweige nach allen Seiten abstehen.
Jungfichten weisen meist eine plattige Verzweigung auf. Die Kammform stellt sich meist erst ab 30 Jahren ein.
Schmalkronigkeit, wie sie bei den sogenannten „Spitzfichten“ auftritt, kann wie bei Picea omorika artspezifisch, also genetisch fixiert sein. Sie kann aber auch bei spezifischen Ökotypen oder Mutanten („Spindelfichten“) auftreten. Meistens ist sie jedoch eine Standortmodifikation („Walzenfichten“) unter hochmontan-subalpinen oder boreal-subarktischen Klimabedingungen. Diese Modifikation tritt auch bei der in Mitteleuropa heimischen Gemeinen Fichte (Picea abies) auf.
Sämlinge besitzen meist vier bis neun (bis zu 15) Keimblätter (Kotyledonen).
Junge Zweige besitzen feine Furchen. Diese befinden sich zwischen erhabenen Rücken, die durch die Abfolge der „Blattpolster“ (Pulvini) gebildet werden. Diese Blattpolster werden entweder als Achsenprotuberanzen oder als Blattgrund gedeutet. Sie enden nach oben in einem stielähnlichen Fortsatz. Dieser Fortsatz („Nadelstielchen“) ist rindenfarbig und steht vom Zweig ab, wodurch dieser raspelartig aussieht. Dem Nadelstielchen sitzt die eigentliche Nadel auf. Diese beiden Merkmale – Furchen und abstehende Nadelstielchen – sind für die Gattung Picea spezifisch.
Knospen sind vielfach ei- bis kegelförmig. Sie sind je nach Art mehr oder weniger stark verharzt. Die Knospenmerkmale sind für die jeweilige Art charakteristisch. Blütenknospen und die in den basalen Teilen auftretenden Proventivknospen weichen jedoch oft von diesen artcharakteristischen Merkmalen ab.
Fichten besitzen die für Koniferen typischen immergrünen, nadelförmigen Blätter, die in der Regel einen recht xeromorphen Bau aufweisen. Die Nadeln sind vom rindenfarbenen „Nadelstielchen“ (Blattkissen) durch eine Trennschicht abgegrenzt. Hier löst sich die Nadel nach dem Absterben ab: Die Nadel schrumpft an der Kontaktfläche aufgrund von Wasserverlust, das verholzte Blattkissen hingegen nicht. Im Normalfall bleiben die Nadeln sechs bis 13 Jahre auf den Zweigen, bei Stress fallen sie eher ab.
Die Morphologie und Anatomie der Nadeln sind wesentliche Merkmale für die Unterscheidung der einzelnen Fichtenarten: Nadelquerschnitt, Mesophyllstruktur, Anordnung der Spaltöffnungen (Stomata) und der Harzkanäle.
Die Nadeln der einzelnen Arten entsprechen in der Regel einem von folgenden zwei Typen:
äquifazial/amphistomatisch: die Nadeln sind im Querschnitt ± viereckig, etwa so hoch wie breit oder sogar höher. Die Stomata sind allseitig verteilt, die Nadeln allseitig gleich gefärbt.
invers-dorsiventral/epistomatisch: die Nadeln sind dorsiventral abgeflacht, breiter als hoch. Auf der Blattunterseite fehlen die Stomatalinien und sind nur auf der Oberseite als weiße Streifen sichtbar. Die Nadeln sind daher zweifarbig.
Bei den Seitenzweigen der Fichten sind die Oberseiten der Nadeln jedoch nach unten gerichtet, sodass die weißen Streifen scheinbar auf den Nadelunterseiten stehen.
Die Nadeln sind meist ein bis zwei Zentimeter lang und spitz oder zugespitzt, bei manchen Arten sogar scharf und stechend (z. B. Picea pungens).
Die Nadeln sind an den Zweigen spiralig angeordnet. Dennoch gibt es artspezifische Unterschiede, wie die Nadeln an den horizontal wachsenden (plagiotropen) Seitenzweigen angeordnet sind: Sie können ringsum vom Zweig abstehen wie etwa bei Picea aperata und Picea pungens, oder an der Zweigunterseite streng (Picea glehnii) oder schwach (Picea schrenkiana) gescheitelt sein.
Fichten sind einhäusig (monözisch), d. h. es gibt weibliche und männliche Blütenorgane getrennt voneinander an einem Baum. Nur ausnahmsweise kommen auch zweigeschlechtige Blüten bzw. Blütenstände vor. Die Blütenstände werden an vorjährigen Seitensprossen gebildet. Blühreife tritt im Alter von 10 bis 40 Jahren ein. Die Blütezeit findet im Zeitraum April bis Juni statt.
Die männlichen Blüten stehen einzeln, sind länglich-eiförmig und ein bis zwei Zentimeter lang. Anfangs sind sie purpurn bis rosa, zur Reife gelb. Der Pollen hat zwei Luftsäcke, die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie).
Die weiblichen Blütenzapfen entstehen meist aus endständigen Knospen. Sie sind zunächst aufrecht, krümmen sich jedoch nach der Befruchtung nach unten. Unreife Zapfen sind grün, rot bis dunkelblau und schwarzviolett gefärbt. Bei manchen Arten gibt es sogar einen Farbdimorphismus, der mit einem Selektionsvorteil rot/purpurn gefärbter Zapfen in alpinen/borealen Gebieten erklärt wird. Die Zapfen reifen zwischen August und Dezember und sind dann meist braun, eiförmig bis zylindrisch. Der Samen fällt zwischen August und Winter, teilweise erst im nächsten Frühjahr aus, wird also durch den Wind verbreitet. Danach werden die Zapfen als Ganzes abgeworfen. Die Zapfen sind zwei bis 20 Zentimeter lang. Die Deckschuppen sind immer kürzer als die Samenschuppen und deshalb am Zapfen nicht sichtbar.
Die Samen sind mit 3 bis 6 mm Länge relativ klein. Fertile Samen sind dunkelbraun bis schwarz, unfruchtbare Samen sind heller. Ihre Flügel sind hell, gelb- oder rosa-braun und etwa 6 bis 15 mm lang.
Fichten zählen auf der Nordhalbkugel zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Baumarten. Nur in Resten werden noch Naturwälder genutzt, meist sind es bewirtschaftete oder künstlich geschaffene Reinbestände. In Mitteleuropa ist die Gemeine Fichte der Brotbaum der Forstwirtschaft.[5] Ausschlaggebend sind hier wie auch bei den anderen Arten der gerade Wuchs, das rasche Wachstum, die geringen Ansprüche an den Standort und die gute Verwendbarkeit des Holzes.
Zum Anwendungsspektrum gehört vor allem die Verwendung zur Papier- und Zellstoffherstellung, als Bau- und Möbelholz für den Innenbereich sowie die Nutzung als Brennholz. Als Schnittholz wird Fichtenholz in der Regel gemeinsam mit Tannenholz als Mischsortiment Fichte/Tanne gehandelt und verwendet. Dabei wird Fichtenholz in Form von Rundholz, Schnittholz wie Brettern und Brettschichthölzern und als Furnierholz verarbeitet. Zugleich ist es das wichtigste Holz für die Herstellung von Holzwerkstoffen wie Sperrholz, Leimholz, Span- und Faserplatten. Als Spezialanwendung finden gleichmäßig gewachsene Stämme aus dem Hochgebirge Verwendung als Klangholz speziell für den Resonanzboden bei Tasteninstrumenten oder als Resonanzdecke bei Zupf- und Streichinstrumenten.
Einige wichtige Schutzfunktion haben die Fichtenwälder in vielen Hochgebirgen und Steillagen, da sie als Schutzwälder die besiedelten Täler vor Lawinen und Steinschlägen schützen. Einige Arten werden auch als Ziergehölze in Parks und Gärten gepflanzt bzw. als Weihnachtsbäume verwendet.
Die Hainbuche (Carpinus betulus), auch Weißbuche, Hagebuche oder Hornbaum genannt, gehört zur Gattung der Hainbuchen aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie wächst als mittelgroßer, laubabwerfender Baum in Europa und Westasien. Sie ist nicht mit der Rotbuche aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae) verwandt.
Die Namen Hainbuche wie auch Hagebuche leiten sich vom althochdeutschen „haganbuoche“ ab, wobei hag „Einzäunung“, „Hecke“ bedeutet, und sich auf die Schnittfähigkeit der Pflanze bezieht. Ersterer, jüngerer Name steht ab dem Mittelalter zu Hain „kleiner Wald“ als Wortbildung zu Hag, da Hainbuchen klimatolerant sind und auch auf dem freien Feld gut gedeihen und daher Haine bilden können. Der zweite Namensteil „Buche“ rührt von der äußerlichen Ähnlichkeit mit der Rotbuche (Größe, Form und Nervenmuster der Blätter, glatte Rinde) her; in anderen Merkmalen (Habitus, Früchte) sind Hainbuchen und Buchen jedoch völlig verschieden. Von Hagebuche kommt das Adjektiv hanebüchen für derb, grob (hartes, zähes Holz).
Der Name Weißbuche beruht auf der im Gegensatz zur Rotbuche hellen Holzfarbe der Hainbuche.
Die Hainbuche ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen bis 25 Meter und Stammdurchmesser von bis zu einem Meter erreicht. Im Kaukasus wird der Baum bis 35 Meter hoch. Das Höchstalter beträgt etwa 150 Jahre. Die Stämme bilden in geschlossenen Beständen acht bis zehn Meter lange Schäfte aus, im Extremfall auch bis 18 Meter lange. Der Stamm hat meist einen unregelmäßigen Querschnitt (spannrückig). Häufig ist der Stamm krumm.
Die Äste sind bei jungen Bäumen senkrecht orientiert und biegen im Alter in die Horizontale um. Die Kronen sind dicht und setzen sich aus weit ausladenden Ästen der unteren Bereiche und senkrecht orientierten Ästen der oberen Bereiche zusammen. Freistehende Bäume bilden mächtige, breit-ovale Kronen.
Die Winterknospen sind spindelförmig und fünf bis acht Millimeter lang. Sie liegen dem Trieb dicht an. Die Knospenschuppen sind braun bis rotbraun und am Rand bewimpert. Die Blütenknospen sind etwas größer und weniger spitz als vegetative Knospen.
Die wechselständigen Blätter sind vier bis zehn Zentimeter lang, zwei bis vier Zentimeter breit, eiförmig und am Ende zugespitzt. Der Blattrand ist doppelt gesägt. Es gibt 10 bis 15 parallel stehende Blattadern-Paare. Die Unterseite der Blätter ist anfangs behaart (zumindest in den Winkeln der Blattadern), später jedoch kahl. Die Herbstfärbung ist leuchtend gelb, die Blätter haften teilweise in braunem Zustand bis zum Frühjahr an den Zweigen.
Die jungen Triebe sind glänzend braun (bis grünlich braun) und schwach behaart. Später werden sie bräunlich-grau und kahl. Sie besitzen zahlreiche weiße, elliptische Lentizellen.
Hainbuchen sind monözisch, d. h. sie besitzen männliche und weibliche Blüten, die jedoch auf einem Individuum vorkommen. Den Blüten fehlen die Kronblätter. Die Blütenstände sind reduzierte Zymen. Blüten werden an den jungen Trieben angelegt, überwintern als Knospe und erscheinen kurz vor und zeitgleich mit den Blättern. Die Bestäubung erfolgt durch Wind. Blütezeit ist im Mai.
Die männlichen Blüten stehen einzeln in den Zymen an vielblütigen Kätzchen. Diese sind hängend, vier bis sechs Zentimeter lang und gelbgrün. Eine Blüte besteht aus acht gespaltenen Staubblättern, eine Blütenhülle fehlt. Jede Blüte steht in der Achsel eines Deckblattes, Vorblätter fehlen.
Die weiblichen Blüten stehen zu zweit in Zymen. Jede Zyme steht in der Achsel eines Deckblattes. Alle Zymen zusammen bilden einen vielblütigen, zwei bis vier Zentimeter langen Blütenstand. Jede Blüte hat ein kleines, gewelltes Perianth und ist zudem von einem Deckblatt und zwei Vorblättern umgeben. Die Samenanlagen besitzen zwei Integumente, der Embryosack entwickelt sich nach dem Polygonum-Typ. Die Befruchtung verläuft chalazogam, die Entwicklung des Endosperms nucleär.
Die Frucht ist eine kleine, einsamige Nuss, die in der Achsel eines dreilappigen, drei bis fünf Zentimeter langen Blattorgans steht, welches aus den Deck- und Vorblättern der Blüte entsteht. Dieses Blattorgan ist zunächst grün und dient der Versorgung der sich entwickelnden Frucht mit Assimilaten. Zur Fruchtreife vertrocknet es und dient als Flügel bei der Windausbreitung der Früchte. Zur Reifezeit (August/September) sind die Fruchtstände bis 17 Zentimeter lang. Die Früchte lösen sich aber erst im Oktober/November ab.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Hainbuche ist heute eher gering. Das Holz wird wegen seiner Dichte und Härte zur Herstellung von Parkett und bestimmten Werkzeugen, zum Beispiel Hobelsohlen, für Werkzeughefte und Hackblöcke verwendet. Im Klavierbau verwendet man das Holz für die Hämmer. Die früheren Einsatzbereiche waren weit umfangreicher: Webstühle, Zahnräder, Schuhleisten, Stellmacherei, landwirtschaftliche Geräte und vieles mehr.
Die Hainbuche liefert hervorragendes Brennholz, welches sich jedoch nur außerordentlich schwer spalten lässt. In dieser Anwendung lag früher die Hauptnutzung der Hainbuchen. In Mitteleuropa wurde die Hainbuche durch den Menschen früher indirekt stark gefördert, da sie in den der Brennholzgewinnung dienenden Niederwäldern durch ihr hohes Stockausschlagvermögen gegenüber der Rotbuche einen eindeutigen Konkurrenzvorteil hatte.
Bereits in römischer Zeit, aber auch noch im Dreißigjährigen Krieg, wurden Wehrhecken (Landwehren) in Mitteleuropa zu einem großen Teil aus Hainbuchen angepflanzt. Die Hagebüsche wurden mit Äxten angehauen und umgeknickt. So wuchsen sie – zusammen mit Brombeeren, Heckenrosen und anderen Dornensträuchern – zu undurchdringlichen Gebilden, die „Knickicht“, „Wehrholz“, „Landheeg“ oder „Gebück“ genannt wurden. Im 11. Jahrhundert etwa legte Kurmainz eine Landwehr, das Rheingauer Gebück, an, das den ganzen Rheingau zwischen Nieder-Walluf und Lorchhausen gegen den Taunus hin abgrenzte. Die Landwehr war 50 bis 100 Schritt breit und nur an wenigen Stellen mit Durchlässen versehen. Für die Instandhaltung sorgte ein eigenes Haingericht. Viele Ortsnamen mit den Endungen -hagen und -hain weisen auf solche Landwehren hin.
Hainbuchen wurden früher oft regelmäßig geschneitelt, um Futter für das Vieh zu gewinnen. Es entstanden dadurch bizarre, knorrige und oft hohle Baumgestalten, die man in manchen Wäldern heute noch vorfindet.
Als Heilpflanze wird die Hainbuche in der Bach-Blütentherapie (Hornbeam, englische Bezeichnung für die Hainbuche ) gegen Übermüdung und Erschöpfung und in der traditionellen Medizin nach Hildegard von Bingen gegen weiße Hautflecken (Vitiligo) eingesetzt. Im letztgenannten Fall werden die erwärmten Hainbuchenspäne auf die betroffenen Hautstellen gedrückt.
In Gärten werden Hainbuchen wegen ihres guten Ausschlagvermögens und ihrer dichten Belaubung gern als geschnittene Hecke gepflanzt. Auch als Alleebäume werden sie verwendet, hierfür gibt es schmalkronige Sorten. Die Hainbuche war Baum des Jahres im Jahr 1996 in Deutschland und im Jahr 2007 in Österreich.
Die Kiefern, Föhren oder Forlen (Pinus) bilden eine Pflanzengattung von Nadelholzgewächsen (Pinophyta) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Das Wort Föhre ist in fast allen germanischen Sprachen vorhanden, z. B. engl. fir. Kiefer ist vermutlich durch Zusammenziehung von Kienföhre (althochdeutsch kienforha) entstanden und ist erst ab dem 16. Jahrhundert belegt. Die Kiefern sind die einzige Gattung der Unterfamilie Pinoideae. Der lateinische Name pinus (oder picnus) leitet sich ab von pix = Pech (süddt. für Baumharz, s.u.).
Die meisten Kiefern-Arten wachsen als Bäume, einige auch als Sträucher. Kiefern sind immergrüne Lichtbaumarten und duften aromatisch. Kiefern erreichen Wuchshöhen bis über 50 m und ein Alter von bis zu 1000 Jahren. Einige Arten, wie P. lambertiana, erreichen Wuchshöhen von über 60 m und ein Alter von über 700 Jahren.
Ihre Nadelblätter sind im Vergleich mit anderen Nadelbaumgattungen besonders lang. Es sind oft zwei Typen von Nadelblättern an demselben Baum vorhanden: zum einen spiralig an den Zweigen angeordnet und zum anderen je nach Art zu zweit, zu dritt oder zu fünft (selten einzeln oder zu sechst) in Bündeln an Kurztrieben stehend, während sonst (bei Fichte, Tanne) die Nadeln einzeln an den Zweigen wachsen (siehe Bild). Die Kiefernnadeln eines Kurztriebes werden von einer Scheide umschlossen.
Die Kiefern-Arten sind meist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch); sie besitzen also männliche und weibliche Zapfen an einem Baum. Wenige Arten sind teilweise zweihäusig getrenntgeschlechtig. Sie werden durch den Wind bestäubt (Anemophilie). Die männlichen Zapfen sind meist sehr zahlreich und stehen zu vielen zusammen. Weibliche Zapfen sind je Baum in geringerer Anzahl vorhanden und stehen einzeln oder nur zu wenigen zusammen. Die Zapfen benötigen eineinhalb bis zwei (selten drei) Jahre bis zur Reife; sie öffnen sich, um die Samen zu entlassen, und fallen dann als Ganzes zu Boden. Die Samen sind oft leicht, geflügelt und werden durch den Wind verbreitet. Arten mit schweren Samen werden durch Tiere (Säugetiere und Vögel) verbreitet, die Flügel sind dann meist reduziert bis fehlend.
Kiefern-Arten sind vor allem auf der Nordhalbkugel heimisch. Die Verbreitungsschwerpunkte sind kühl-feuchte Klimabereiche. Es werden aber von vielen Arten auch subtropische und tropische Bereiche besiedelt.
Angebaut werden Kiefern inzwischen weltweit in den geeigneten Klimazonen. Insbesondere in Korea und Japan kommt den Kiefern eine besondere symbolische Bedeutung zu: Sie stehen dort für Stärke, Langlebigkeit und beständige Geduld. Kiefern sind daher in diesen Ländern besonders oft in sorgfältig ausgestalteter Form bei Tempel- und Gartenanlagen zu finden.
Kiefern sind weltweit die wichtigsten Baumarten der Forstwirtschaft. Meist anspruchslos und gutwüchsig, werden sie oft an Stelle der einheimischen Baumarten für die effektive Wiederaufforstung nach Waldzerstörungen und Rodungen verwendet. In den Tropen und Subtropen werden Kiefern in Holzplantagen angebaut. Auch im Mittelmeergebiet und in Japan finden sich große Flächen mit Kiefernbestand. In Mitteleuropa wurden große Waldflächen weit über ihr natürliches Vorkommen mit der Waldkiefer in Monokultur aufgeforstet. Diese Reinbestände sind zwar einfach zu begründen und zu ernten, aber viel anfälliger für Waldbrände und Insektenbefall als naturnähere Mischwälder; mittelfristig führen sie deshalb zur Auslaugung und Versauerung der Böden.
Kiefernholz gehört neben dem Fichtenholz zu den wichtigsten Nadelhölzern. Ausschlaggebend sind hier wie auch bei den anderen Arten der gerade Wuchs, das rasche Wachstum, die geringen Ansprüche an den Standort und die gute Verwendbarkeit des Holzes. Die mechanischen Eigenschaften des Holzes sind im Vergleich zu denen der Fichte sehr gut, zugleich ist allerdings der Streubereich sehr groß und abhängig von der Herkunft und den Wuchsbedingungen der Kiefer.
Zum Anwendungsspektrum gehört vor allem die Verwendung als Bau- und Möbelholz für den Innenbereich sowie die Nutzung als Brennholz. Dabei wird Kiefernholz in Form von Rundholz, Schnittholz wie Brettern und Brettschichthölzern und als Furnierholz verarbeitet. Zugleich ist es ein wichtiges Holz für die Herstellung von Spanplatten. Als Bau- und Konstruktionsholz wird Kiefernholz nahezu überall eingesetzt, sowohl im Innenausbau wie auch bei Außenanwendungen. Es findet entsprechend Verwendung im Hausbau für Dachkonstruktionen, für Holzverkleidungen, Geländer, Treppen, Skelettkonstruktionen für Wände und Decken, Fußböden, Fenster, Türen und Tore. Imprägniertes Kiefernholz dient als Fassadenverkleidung, Terrassendecking und weitere Anwendungen wie Kinderspielgeräte, Zäune, Pergola und anderes im Garten- und Landschaftsbau. Hinzu kommen eine Reihe weiterer Anwendungen wie Masten, Pfosten, Pfähle und andere Anwendungen im Außenbereich, insbesondere auch als Rammpfähle im Wasser-, Hafen- und Bergbau, außerdem ist Kiefernholz beliebt als Schwellenholz im Gleisbau von U-Bahnen und Werksbahnen.
Kiefern werden zudem zur Harz- und Pechgewinnung genutzt. Das stark harzhaltige Splintholz, das die Kiefer um Verletzungen herum bildet, wurde früher als Kienspan zur Beleuchtung benutzt.
Die Samen einzelner Kiefernarten sind so groß, dass sie als Nahrungsmittel verwendet werden.
Die Lärchen (Larix) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie wachsen häufig in den nördlichen Urwäldern und in Wirtschaftswäldern. Die Europäische Lärche ist der Baum des Jahres 2012 in Deutschland
Alle Lärchen-Arten sind sommergrüne Bäume, werfen also im Spätherbst ihre nadelförmigen Blätter ab. Damit sind sie eine der zwei nicht immergrünen Gattungen innerhalb der Kieferngewächse. Die andere Gattung ist die der Goldlärchen, welche nicht zu den Lärchen gehört. An einem Kurztrieb befinden sich 10 bis 60 Nadelblätter oder die Nadelblätter befinden sich einzeln an einjährigen Langtrieben. Die Borke ist an jungen Bäumen silber-grau bis grau-braun; sie wird später rötlich braun bis braun.
Die Europäische Lärche (Larix decidua) erreicht Wuchshöhen von etwa 40 Meter. Der größte Baum der Gattung ist eine Westamerikanische Lärche (Larix occidentalis), der „Seeley Lake Giant“ im Lolo National Forest in Montana, mit einer Wuchshöhe von 49,4 Meter, einem Stammdurchmesser (dbh) von 2,21 Meter und 83 m³ (In der Schweiz gibt es ein Exemplar mit 10.70 Stammumfang, 3.34m BHD, 8.50m Taillenumfang (in 3m H.), 12m Basisumfang und 45m3 Stamminhalt).
Larix-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die einzeln stehenden männlichen Zapfen sind eiförmig bis zylindrisch, gelblich und meist kleiner als 1 cm. Die weiblichen Zapfen sind anfangs grün, rot oder purpurfarben. Sie benötigen von der Befruchtung bis zur Reife vier bis sieben Monate, bleiben aber auch nach dem Ausstreuen der Samen noch mehrere Jahre am Baum. Die eiförmigen bis kugeligen Zapfen stehen aufrecht endständig an Kurztrieben oder an einem kurzen, gebogenen, beblätterten Stiel am Zweig. Bei Reife sind sie hell bis dunkel braun. Die Samenschuppen sind meist etwas breiter als lang. Die Deckschuppen sind glatt und dünn. Die kleinen Samen sind weißlich und 4 bis 6 mm groß mit 6 bis 9 mm großen Flügeln.
Die Sämlinge besitzen vier bis acht Keimblätter (Kotyledonen).
Lärchenholz wird vor allem als Bau- und Möbelholz genutzt, viel seltener dient es als Brennholz. Von wirtschaftlichem Interesse sind dabei vor allem die Europäische Lärche, die Sibirische Lärche in Eurasien sowie in Nordamerika die Ostamerikanische und die Westamerikanische Lärche. Hinzu kommen mit geringerer bzw. regionaler Bedeutung weitere Arten, darunter die von der japanischen Insel Honshū stammende Japanische Lärche, die teilweise auch in Europa angebaut wird, sowie die aus der Europäischen und Japanischen Lärche gezüchtete Hybridlärche (Larix eurolepis).
Lärchenholz stellt unter den europäischen Nadelnutzhölzern das schwerste und härteste Holz dar und wird nur von der selten genutzten Eibe übertroffen. Es wird vorwiegend als Bauholz für Dachtragwerke, Wand- und Deckenkonstruktionen, im Innenausbau für nahezu alle Holzverwendungen genutzt, darunter Treppen, Geländer, Wandverkleidungen, Türen, Parkett- und Dielenböden sowie im Außenbereich für Haustüren, Garagentore, Fenster, Fassadenverkleidungen, Rahmen und Brüstungen sowie für großflächige Verkleidungen verwendet. Hinzu kommen viele Sonderverwendungen aufgrund der besonderen Eigenschaften des Lärchenholzes im Erd-, Wasser- und Brückenbau, im Bootsbau und für zahlreiche weitere Anwendungen.
Die energetische Nutzung von Lärchenholz spielt eine vergleichsweise geringe Rolle. Lärchenholz hat einen Brennwert von 4,4 KWh/Kg bzw 1.700 KWh/rm und ist damit vergleichbar mit Kiefern- und Douglasienholz. Es wird, wie die meisten Holzarten, vor allem im privaten Hausbrand in Form von Scheitholz verwendet. Als Holzpellets werden Industrieabfälle (Holzspäne) u.a. auch aus der Lärchenholzproduktion in Form von Mischpellets angeboten.
Die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana), standardsprachlich Nordmanntanne, auch Nordmanns Tanne und Kaukasus-Tanne genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Benannt wurde sie nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann (1803−1866).
Die Nordmann-Tanne ist ein mächtiger, geradstämmiger, immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 40 bis 60 Meter und Stammdurchmesser bis 2 Meter erreicht. Sie kann ein Höchstalter von 500 Jahren erreichen. Die dicht beastete Baumkrone ist pyramidenförmig und reicht in geschlossenen Beständen bis auf halbe Baumhöhe herab. Ältere Bäume können, ähnlich wie die Weißtanne (Abies alba) eine so genannte „Storchennestkrone“ ausbilden. Frei stehende Bäume sind bis zum Boden hin beastet.
Die Nordmann-Tanne bildet 3 bis 4 Millimeter lange, dunkel- bis rotbraun gefärbte, länglich-eiförmige Knospen aus. Die Knospen sind stets harzfrei. Sie stehen meist einzeln, aber auch zu zweit oder zu dritt an den Triebspitzen. Die Nordmann-Tanne besitzt starre, nicht stechende, 10 bis 30 Millimeter lange und 2 bis 3 Millimeter breite Nadeln. Sie sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hellgrün mit zwei markanten weißen Stomatastreifen. Die Nadelstellung hängt von der jeweiligen Position des Zweiges in der Krone ab. Untere, beschattete Zweige besitzen scheinbar zweizeilige Nadeln. Zweige an höheren, lichtexponierteren Positionen haben spiralig angeordnete Nadeln. Diese decken die Trieboberfläche komplett ab und sind dachziegelartig angeordnet. Die Nadeln verbleiben zwischen sechs und sieben Jahren am Baum ehe sie abfallen.
In der am 25. November 2006 ausgestrahlten Folge der Fernsehsendung „Frag doch mal die Maus“ wurden an einer Nordmann-Tanne von 1,63 m Höhe, der durchschnittlichen Größe eines deutschen Weihnachtsbaumes, 187.333 Nadeln gezählt.
Die Borke der Zweige ist dünn und grau bis braun gefärbt. Die Borke des oberen Stammes ist glatt und weist eine gräuliche Färbung auf während die rissige Borke der Stammbasis dunkelgrau gefärbt und deutlich dicker ist.
Sämlinge bilden eine tiefreichende Pfahlwurzel die im Alter durch kräftige Seitenwurzeln ergänzt wird. Selbst auf seichtgründigen Böden bleibt die Pfahlwurzel am Leben. Aufgrund dessen ist die Nordmann-Tanne äußerst sturmfest. Es liegen keinerlei Informationen über Mykorrhiza-Partner vor.
Das weiche und sehr biegefeste Holz der Nordmann-Tanne weist eine weißliche bis gelbliche Färbung auf. Es besteht keinerlei Farbunterschied zwischen Kern- und Splintholz. Die Jahresringe sind gut zu erkennen. Das Holz weist normalerweise keine Harzkanäle auf. Nach Verletzungen entstehen kurzlebige, nur wenig Harz produzierende, traumatische Harzkanäle.
Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebietes hat die Nordmann-Tanne in ihrer Heimat kaum eine wirtschaftliche Bedeutung. Ihr Holz wird zur Herstellung von Zellstoff und Papier verwendet. In Mitteleuropa wird die Nordmann-Tanne kaum forstlich angebaut, da sie unter strengen Wintern und Spätfrost leidet. Sie ist aber ein beliebter Parkbaum und wird plantagenmäßig als Weihnachtsbaum angebaut.
Wichtigster Weihnachtsbaumproduzent ist Dänemark mit rund 4.000 (Groß-)Produzenten und einem Bestand von gut 100 Millionen Nordmann-Tannen, von denen jährlich etwa 5 Millionen exportiert werden.
Die Stieleiche (Quercus robur, Syn.: Quercus pedunculata), auch Sommereiche oder Deutsche Eiche genannt, ist eine Laubbaum-Art aus der Gattung der Eichen (Quercus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Um ihre Zugehörigkeit zur Gattung der Eichen zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrichschreibweise Stiel-Eiche üblich. Die Stieleiche ist "Baum des Jahres" 1989.
Die Stieleiche ist die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichen-Art. Sie kommt in fast ganz Europa vor. Sie fehlt nur im Süden der Iberischen Halbinsel, auf Sizilien, im Süden Griechenlands, im nördlichen Skandinavien und in Nordrussland. Gegenüber der Traubeneiche reicht ihr Verbreitungsgebiet weitaus weiter in den Osten, da sie kontinentales Klima wesentlich besser verträgt. Die Verbreitung der Stieleiche reicht in den Bayerischen Alpen bis auf 1000 Meter über Normalnull.
Am besten entwickelt sich die Stieleiche auf nährstoffreichen, tiefgründigen Lehm- und Tonböden. Sie kann auf Grund ihrer großen Wurzelenergie aber auch wechselfeuchte bis nasse Pseudogley- und Gleyböden besiedeln. Die lichtbedürftige Stieleiche wird in Mitteleuropa auf normalen Standorten von der schattentoleranten, konkurrenzstarken Rotbuche verdrängt. Sie ist deshalb nur auf Sonderstandorten bestandsbildend, d. h. in den periodisch überfluteten Hartholzauwäldern der großen Ströme, auf strengen Tonböden in Eichen-Hainbuchenwäldern sowie auf nährstoffarmen, trockenen Sandböden in Eichen-Birkenwäldern und Eichen-Kiefernwäldern. Im Osten des Verbreitungsgebietes kommt die Rotbuche aufgrund der Spätfrostgefahr nicht mehr vor, so dass dort Stieleichen zusammen mit Hainbuche, Waldkiefer und Sandbirke die natürliche Waldgesellschaft bilden.
Viele Eichenwälder in Mitteleuropa sind anthropogenen Ursprungs. Es sind durchgewachsene Mittelwälder, da die Stieleiche das periodische auf den Stock setzen besser verträgt als die Rotbuche. Auch wurden die Eichen wegen ihres wertvollen Holzes und ihrer als Viehfutter nützlichen Früchte schon historisch gezielt gefördert.
Erdgeschichtlich sind Eichen bereits aus dem Tertiär nachgewiesen. Sie finden sich fossil schon vor 12 Millionen Jahren, etwa in Sedimenten des Tagebaus Hambach im Rheinland.
Die Stieleiche ist ein 20 bis 40 Meter hoher Baum und erreicht einen Stammdurchmesser bis drei Meter. Ihr Höchstalter liegt bei 500 bis 1000 Jahren, in Ausnahmefällen bis zu 1400 Jahren. Ihre Rinde ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend, später wird eine dicke, tief längsrissige, graubraune Borke gebildet. Die Knospen sind stumpf, eiförmig und sitzen gehäuft an den Triebenden. Die wechselständigen, ledrigen Blätter sind nur kurz gestielt und werden 10 bis 15 Zentimeter lang. Sie sind oberseits tiefgrün glänzend, auf der Unterseite heller und in fünf bis sechs Buchten gelappt. Die Stieleiche ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die Fähigkeit, keimbare Eicheln zu bilden, erreicht sie ungefähr im Alter von 60 Jahren. Sie blüht von April bis Mai, die Eicheln reifen von September bis Oktober. Die Eicheln sitzen zu dritt bis fünft an 1,5 bis 4 Zentimeter langen Stielen (daher der Name Stieleiche) und werden bis 3,5 Zentimeter lang. Die Eicheln dienen verschiedenen Tieren als Nahrung und werden von ihnen verbreitet. Vor allem der Eichelhäher sorgt durch Anlage von Nahrungsdepots für die Verbreitung der Stieleiche (Hähersaaten). Die Stieleiche bildet eine kräftige Pfahlwurzel; dank ihren Wurzeln ist sie äußerst sturmfest. Sie kann mit ihren Wurzeln auch stark verdichtete Böden erschließen, um tiefliegendes Grundwasser zu erreichen.
Die Stieleiche ist ein ringporiger Kernholzbaum. Der gelblich-weiße Splint ist verhältnismäßig schmal ausgebildet, das Kernholz hat eine hell- bis dunkelbraune Farbe. Die mittlere Rohdichte beträgt 0,65 (0,39 bis 0,93) Gramm pro Kubikzentimeter. Das Eichenholz ist hart, zäh, sehr dauerhaft und gut zu bearbeiten. Es ist sehr vielseitig verwendbar: als Bauholz, im Wasserbau, für Eisenbahnschwellen und für Pfähle und Masten. Im Innenausbau eignet es sich als Parkett, für Treppen und als Möbelholz. Hochwertiges Eichenholz wird als Furnier verarbeitet oder zum Fassbau verwendet. Die Stieleiche liefert auch ein hervorragendes Brennholz.
Früher war die Nutzung der Eicheln als Futter für die Schweine und das Wild genauso wichtig wie die Holznutzung. Die durch Bitterstoffe für den Menschen ungenießbaren Eicheln sind sehr nahrhaft und enthalten bis zu 38 % Stärke. Die Schweine wurden in die Eichenwälder getrieben und in guten Samenjahren mit den Eicheln gemästet. Aus dieser Zeit stammt der Spruch Auf den Eichen wächst der beste Schinken. Für Rinder und Pferde sind Eicheln und Eichenlaub aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts schädlich.
Eine weitere Nutzung war die der Rinde als Gerberlohe. Dazu wurde die Stieleiche als Niederwald, so genannte Lohhecken, bewirtschaftet, alle 15 bis 20 Jahre geerntet, die Stämme geringelt und die Rinde abgeschält. Die getrocknete Rinde hat einen Gerbsäureanteil von 8 bis 20 %.
Die Traubeneiche (Quercus petraea, Syn.: Q. sessilis, Q. sessiliflora), auch Wintereiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen (Quercus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Um ihre Zugehörigkeit zur Gattung der Eichen zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrichschreibweise Trauben-Eiche üblich.
Die Traubeneiche wächst als sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von 25 bis 30 (maximal 40) Meter und Stammdurchmesser bis zu 2 Meter erreicht. Durch ihre kräftige Pfahlwurzel ist sie äußerst sturmfest. Wie die Stieleiche bildet die Traubeneiche Johannistriebe. Ihr Höchstalter liegt bei 800 bis 1000 Jahren. Die Baumkrone ist auf geradem Stamm hoch gewölbt mit strahlenförmig abgehenden Ästen, die viel gerader als bei der Stieleiche sind. Die Baumkrone ist lockerer als bei der Stieleiche, und die Belaubung ist gleichmäßiger verteilt. Die Rinde der Traubeneiche ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend, später wird eine dicke, tief längsrissige, graubraune Borke gebildet. Die Rinde der Zweige ist dunkelgrau, teilweise gerötet und grau bereift. Die Knospen sind groß, eiförmig und vielschuppig und sitzen an den Triebenden gehäuft. Jede Knospenschuppe ist hell orangebraun mit einer dunkelbraunen Spitze.
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 1 bis 2 cm lang und gelb. Die einfache, ledrigen Blattspreite ist 8 bis 12 (selten bis 16) Zentimeter lang, 5 bis 7 (selten bis 10) cm breit, an der Basis kurz keilförmig verschmälert und in fünf bis acht, selten bis zehn engen Buchten abgerundet gelappt. Die Blattoberseite ist tiefgrün glänzend und die Unterseite ist heller, anfangs büschelig flaumig und seidig behaart, später verkahlend.
Die Traubeneiche ist einhäusig getrennt geschlechtig (monözisch). Sie blüht von April bis Mai. Die männlichen Kätzchen sind 5 bis 8 cm lang. Die weiblichen Blüten sitzen endständig sowie in den Blattachseln der jungen Triebe gruppiert zu zwei bis sechsen; sie sind weißlich und kugelig mit purpurroten Narben.
Die Eicheln reifen von September bis Oktober. Sie sitzen gehäuft (daher der Name Traubeneiche!) an fast ungestielten Fruchtbechern. Die Eicheln sind 1,6 bis 2,6 Zentimeter lang (damit sind sie etwas kürzer als die der Stieleiche). Der Fruchtbecher umhüllt etwa die Hälfte der Eichel und ist dicht flaumig behaart. Die Eicheln dienen verschiedenen Tieren als Nahrung und werden von ihnen verbreitet. Vor allem der Eichelhäher sorgt durch Anlage von Nahrungsdepots für die Verbreitung der Traubeneiche (Hähersaaten).
Die Traubeneiche ist ein ringporiger Kernholzbaum. Der gelblich-weiße Splint ist nur schmal ausgebildet, das Kernholz hat eine hell- bis dunkelbraune Farbe. Die mittlere Rohdichte beträgt 0,65 (0,39 - 0,93) g/cm³. Das Eichenholz ist hart, zäh, sehr dauerhaft und gut zu bearbeiten. Das Holz der Traubeneiche wird vielseitig verwendet: im Wasserbau, als Bauholz, für Masten und Pfähle, im Innenausbau für Treppen und Fußböden und massiv als Möbelholz. Hochwertiges Eichenholz stammt meist von der Traubeneiche und wird zur Furnierherstellung und zum Fass- und Barriquebau verwendet. Berühmte Wertholzbestände finden sich im Spessart, im Steigerwald und im Pfälzerwald. Auch als Brennholz eignet sich das Eichenholz hervorragend. Auch als Parkbaum eignet sich die Traubeneiche sehr gut, da sie früh im Jahr austreibt und im Herbst ihre Blätter mit am längsten behält.
Früher war die Bedeutung der Eichenwälder zur Schweinemast größer als zur Holznutzung. Viele der heute wertvollen Bestände wurden für diesen Zweck oder zur Wildäsung angelegt. Die durch Bitterstoffe für den Menschen ungenießbaren Eicheln sind sehr nahrhaft und enthalten bis zu 38 % Stärke. Vor dem großflächigen Feldfutterbau ab dem 19. Jahrhundert war die Waldweide die wichtigste Art der Schweinemast. Aus dieser Zeit stammt der Spruch „Auf den Eichen wächst der beste Schinken“.
Eine weitere Nutzung war die der Rinde als Gerberlohe. Dazu wurde die Traubeneiche als Niederwald, so genannte Lohhecken, bewirtschaftet, alle 15 bis 20 Jahre geerntet, die Stämme geringelt und die Rinde abgeschält. Die getrocknete Rinde hat einen Gerbsäureanteil von 8 bis 20 %.
Die Echte Walnuss (Juglans regia) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae). Sie wird in der Umgangssprache meist verkürzt als Walnuss oder Walnussbaum bezeichnet, regional auch als Baumnuss (Schweiz) oder Welschnuss (Österreich). Der gelegentlich benutzte Begriff Persische Walnuss ist der englischen Bezeichnung „Persian Walnut“ angelehnt. Der Baum ist durch die wirtschaftliche Nutzung seiner Früchte, der Walnüsse, allgemein bekannt.
Der Walnussbaum wird 15 bis 25 Meter, in dichteren Baumbeständen auch bis 30 Meter hoch. Sein Höhenwachstum endet mit ca. 60 bis 80 Jahren. Er kann ein Alter von 150 bis 160 Jahren erreichen. Der Baum bildet ein tief wurzelndes Pfahl-Herzwurzelsystem und im Freistand eine breite Krone aus. Seine Rinde ist in der Jugend glatt und aschgrau, im Alter entwickelt sich eine tiefrissige, dunkel- bis schwarzgraue Borke. Die wechselständigen Blätter sind unpaarig gefiedert mit fünf bis neun (meist sieben) Fiederblättchen und erreichen eine Länge von bis zu 30 Zentimetern. Die dunkelgrünen Fiederblättchen selbst sind 6 bis 12 Zentimeter lang und 2 bis 6 Zentimeter breit und streng gegenständig. Ihre Form ist elliptisch bis eilänglich, sie sind fast ganzrandig und bis auf die Achselbärte unbehaart. Im Frühjahr ergrünt die Walnuss als letzter Laubbaum, noch nach der Eiche; im Herbst wirft sie früh ab. Die Laubblätter verströmen beim Zerreiben einen aromatischen Duft.
Die Echte Walnuss ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), auf einer Pflanze gibt es also weibliche und männliche Blüten. Die männlichen Blüten sitzen zu vielen in einem Blütenstand, der die Form eines hängenden Kätzchens hat. Die weiblichen Blüten sitzen in wenigblütigen Blütenständen. Die Blüte erfolgt zwischen April und Juni, wobei die männlichen Blüten meist vier Wochen früher erscheinen (Proterandrie). Die Bestäubung erfolgt durch Wind (Anemophilie).
Die Kerne der Früchte, die ihre Reife durch eine braun und rissig werdende Schale anzeigen, sind als Walnüsse bekannt und überall im Handel erhältlich. Traditionell galten die Früchte der Walnussgewächse in der Botanik als Steinfrüchte. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass sie zu den Nussfrüchten zu zählen sind. Entgegen früheren Meinungen scheint die grüne, nussumgebende Hülle nicht Bestandteil des Perikarps zu sein, sondern sie wird aus Blattorganen gebildet. Die Nuss selber variiert in ihrer Form und Größe stark. Sie kann rund, oval walzenförmig, eiförmig oder schnabelförmig sein, ist 2,5 bis 8 Zentimeter lang und 2,5 bis 5 Zentimeter breit. Die Schalendicke beträgt 1,8 bis 2,2 Millimeter.
Die Echte Walnuss wird gern als Beispiel herangezogen, um Allelopathie zu erklären. In den grünen Organen wird ein Glucosid gebildet, welches nach Freisetzung in Juglon umgewandelt wird. Dieses wirkt auf zahlreiche Pflanzenarten keim- und wachstumshemmend.
Die Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) besteht aus acht Gattungen mit etwa 60 Arten. Hierunter befinden sich überwiegend Bäume und nur vereinzelt Sträucher. Die Echte Walnuss (Juglans regia) gehört hierbei mit über 20 weiteren Arten zur Gattung der Walnüsse (Juglans). Weitere bekannte Vertreter dieser Gruppe sind die Schwarznuss (Juglans nigra) und die Butternuss (Juglans cinerea), welche aus Nordamerika nach Deutschland eingeführt wurden.
Wie auch die verwandten Arten ist die Echte Walnuss genetisch sehr variabel, daher wurden in Asien bereits vereinzelt Unterarten beschrieben. Diese werden jedoch noch nicht allgemein anerkannt.
Wegen der großen innerartlichen Heterogenität werden zahlreiche Varietäten und Sorten beschrieben, die sich phänologisch insbesondere im Wuchsverhalten und im Aussehen der Früchte unterscheiden. Am bekanntesten in China sind die Yanbian-Walnuss auf Grund der guten Erträge und die Xinjiang-Walnuss, der eine hohe Krankheitsresistenz zugeschrieben wird. Auch im künstlichen Anbaugebiet werden zahlreiche Sorten unterschieden. Allein in Deutschland gibt es im Deutschen Nusskatalog über 100 Sorten, die sich durch Nussform, Ertrag, Frostresistenz oder andere Eigenschaften unterscheiden.
Der Anbau der Echten Walnuss erfolgt in erster Linie wegen des Fruchtertrags. Da aber auch das Holz begehrt ist, wird seit Ende des letzten Jahrhunderts vermehrt versucht, den Baum forstwirtschaftlich zu nutzen. Die im Handel angebotenen Sorten sind aber in der Regel auf hohen Fruchtertrag selektiert worden. Viele Bäume werden deshalb auch als Halbstamm angeboten. Auch die Blätter werden getrocknet und zu äußerlichen und innerlichen Anwendungen genommen; Folia Juglandis ist offiziell.
Eine forstliche Nutzung setzt schnell- und gradwüchsiges Pflanzmaterial voraus, welches aber derzeit in dieser Form nicht im Handel ist. Die Anzucht in Beständen engt die Kronen ein, was zwar zu einem geringeren Fruchtertrag führt, aber längere astfreie Stammabschnitte zu erzielen hilft. Unter Konkurrenz wachsende Bäume können bis zu 10 m höher werden als Einzelbäume. Im Zusammenhang mit der Wertholzproduktion wurde die Walnuss mit der Schwarznuss gekreuzt. Die daraus entstandene Juglans × intermedia soll wipfelschäftig und schnellwüchsig sein. Man erwartet eine höhere Frosthärte als bei der Walnuss und eine Resistenz gegen das Schwarznusssterben.
Walnussbäume beginnen ab einem Alter von 10 bis 20 Jahren Früchte zu tragen. Erst ab dem vierten Jahrzehnt werden gute Erträge erzielt, die im hohen Alter dann wieder zurückgehen. Der Ertrag ist neben dem Alter vom Standort und von der Sorte abhängig. Die Bäume fruchten nicht jedes Jahr gleich gut. Hierbei spielt das Wetter eine wichtige Rolle; so heißt es, gute Nussjahre seien auch gute Weinjahre. Es wird davon ausgegangen, dass auf ein gutes Jahr zwei mittlere Ernten und eine Missernte kommen. Bei einer guten Ernte sind bei großkronigen Bäumen maximale Erträge bis zu 150 kg Nüsse pro Baum möglich.
Die Weltjahresproduktion an Walnüssen lag 2005 bei 1,5 Millionen Tonnen. Damit hat sie sich seit 1961 verdreifacht. Die Hauptproduzenten waren die USA, die Staaten der ehemaligen UdSSR, China, die Türkei und Italien.
Die Früchte reifen Ende September bis Anfang Oktober zu Walnüssen. In Kalifornien dauert die Ernte von Ende August und bis November. Sie sind reif, wenn die grüne fleischige Umhüllung aufplatzt und sich die Nüsse von der Schale lösen und beginnen zu Boden zu fallen. Üblicherweise werden die Nüsse von den Bäumen geschüttelt, in Reihen gefegt, aufgenommen und zur ersten Säuberung und anschließenden Trocknung gebracht. Sie werden von den Resten der Außenschale befreit, gewaschen und am Band aussortiert. Anschließend müssen sie luftig und trocken gelagert werden, um Schimmelpilzbefall zu verhindern. In größeren Lagerhallen werden die Nüsse während der Trocknung einige Tage lang mehrfach gewendet. Zur Trocknung von kleineren Mengen eignen sich luftdurchlässige Netze. Bei der Trocknung wird der Feuchtigkeitsgehalt auf höchstens acht Prozent und somit das Gewicht der Nüsse um bis zu 50 Prozent gesenkt. Danach kommen die Nüsse zur eigentlichen Verarbeitung, wo sie zunächst durch Begasung desinfiziert werden. Die Verarbeitung und Qualität ist durch das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (mit Kontrollen durch die FDA) und der Vermarktungsnorm der Europäischen Union geregelt. Da gut getrocknete Nüsse über mehrere Monate gelagert werden können, sind sie ganzjährig im Handel zu erhalten. Ungeschält an Endverbraucher zu verkaufende Nüsse werden zunächst maschinell nach Größe sortiert, leere Nüsse abgesaugt, danach wird von Hand sortiert. Zuletzt werden sie wahlweise abgebürstet, gewaschen oder geschwefelt und gebleicht (mit Natriumhypochlorit oder Wasserstoffperoxid), um ihren Verkaufswert zu erhöhen.
Zur Erleichterung der Schälung werden die geschlossenen Nüsse nach Kerngröße sortiert. Spezielle Knackmaschinen, sogenannte dragon crackers, brechen die Schale auf und trennen die Bestandteile voneinander. Leichte Schalenteile und kleine Kernteile werden ausgeblasen und nach Größe ausgesiebt. Anschließend wird die Ware auf einem Band mit Laser abgetastet und die Schalenteile mit einzeln ansteuerbaren Pressluftdüsen rechnergestützt aussortiert. Nachdem die Laser-Sortieranlage mehrmals durchlaufen wurde, erfolgt zum Abschluss eine Sichtung durch Arbeiter. Mit Abstand am häufigsten im Handel erhältlich ist die gewöhnliche Walnuss. Die Kriebelnuss ist eine kleine Variante der gewöhnlichen Walnuss. Weitere Sorten sind die hartschalige Schlegelnuss mit 6,5 cm Länge und 2,6 cm Durchmesser und die Meisennuss mit sehr zerbrechlicher Schale. Die weichen Schalen der Pferdenuss werden traditionell zu kleinen Schmuckschachteln verarbeitet. Daher tragen sie die französische Bezeichnung noix à bijoux („Nüsse für Juwelen“).
Die Walnuss wird vom Kuchen bis zum Walnusseis in vielen Speisen genutzt. Neben ganzen Nüssen werden auch von der Schale befreite Walnusskerne und Walnussöl verkauft. Eine weitere Möglichkeit der Nutzung ist die Ernte halbreifer grüner Nüsse im Juni. Aus diesen kann ein Einmachobst mit einem hohen Gehalt an Vitamin C (kandiert auch Schwarze Nüsse genannt) oder ein Nusslikör (Nussgeist, Nussschnaps) hergestellt werden.
Die Weiß-Tanne (Abies alba) oder Weißtanne ist eine europäische Nadelbaumart aus der Gattung Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Der Name leitet sich von der im Vergleich zur Gemeinen Fichte (Picea abies) auffallend hellgrauen Borke ab. Weitere deutsche Trivialnamen wie Edeltanne und Silbertanne sind irreführend, da auch die in Nordamerika heimische Edel-Tanne (Abies procera) so bezeichnet wird.
Wegen verschiedener natürlicher und menschlicher Einflüsse hat der Bestand an Weiß-Tannen in den letzten 200 Jahren stark abgenommen. Zu den natürlichen Einflüssen gehörten der Befall durch eingeschleppte Schädlinge wie der Weißtannentrieblaus (Dreyfusia nordmannianae) sowie Schäl- und Verbissschäden durch Reh- und Rotwild. Zu den menschlichen Einflüssen zählten die Kahlschlagwirtschaft, die Übernutzung sowie die Bevorzugung der Fichte im Waldbau.
Die Art kann ein Höchstalter von 500 bis 600 Jahren erreichen. Sie gilt als die schadstoffempfindlichste einheimische Baumart und wird von einer Vielzahl von Schädlingen befallen. Sie reagiert vor allem empfindlich auf eine Belastung mit Schwefeldioxid, welche aber seit der in den 1980er Jahren eingeführten Rauchgasentschwefelung für Großfeueranlagen nur mehr selten auftritt. Gegenüber dem Standort ist sie relativ anspruchslos und verträgt in der Jugend auch länger andauernde Unterdrückung ohne Wachstumseinbußen.
Das Holz der Weiß-Tanne ähnelt dem der Gemeinen Fichte, ist aber resistenter gegenüber Feuchtigkeit und wird deshalb häufig im Erd- und Wasserbau genutzt. Außerdem fand die Art Verwendung in der Volksmedizin. Die Weiß-Tanne war im Jahr 2004 Baum des Jahres in Deutschland.
Die Weiß-Tanne erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 50 Metern, im Einzelfall sogar bis 65 Meter bei einem Brusthöhendurchmesser von bis zu 2, in Extremfällen bis zu 3,8 Metern. Während die Hauptäste in Scheinquirlen abgehen, sind die kleineren Äste spiralig angeordnet. Es werden keine Kurztriebe gebildet. Die Kronenform kann stark variieren und hängt vor allem vom geografischen Standort und den Lichtverhältnissen ab. Junge Bäume, die unter optimalen Lichtverhältnissen wachsen, bilden eine spitze Krone aus. Überwachsene Jungbäume sind flachkronig, entwickeln aber nach einer Freistellung schnell eine lange, spitze bis spitzkegelförmige Krone. Bei Altbäumen reduziert sich das Höhenwachstum der Gipfeltriebe, die obersten Seitentriebe wachsen jedoch noch in die Länge. Durch das anhaltende Längenwachstum der Seitentriebe bildet sich eine so genannte „Storchennestkrone“ aus, welche auch bei durch Stress vorzeitig gealterten Jungbäumen auftreten kann. Der Stamm ist gerade und weist eine zylindrische Form auf. Die Äste gehen horizontal ab. Schlafende Triebe können entlang des Stammes Klebäste bilden.
Die stumpf eiförmigen Knospen sind hellbraun und harzfrei. Nach dem Austrieb verbleiben die wenigen Knospenschuppen an den Zweigen. Jeder Trieb weist an der Spitze eine Terminal- sowie direkt darunter zwei bis fünf quirlförmig angeordnete Lateralknospen auf. Triebe 1. Ordnung bilden bei Jungbäumen bis zu 10 und bei Altbäumen 2 bis 3 Lateralknospen aus. Weibliche Blütenknospen werden anstatt von vegetativen Knospen an der Trieboberseite gebildet. Männliche Blütenknospen findet man auf der Triebunterseite in den Nadelachsen.
Die kurz gestielten und ledrigen Nadeln werden bis zu 3 Zentimeter lang und 3 Millimeter breit. Die Größe und Form variieren je nach Baumalter und der Stellung der Nadeln in der Krone. Lichtnadeln sind kürzer, steifer und schmaler als Schattennadeln. Die Nadeloberseite ist dunkelgrün und die Nadelunterseite blassgrün gefärbt. Lichtnadeln weisen einen rhombischen Querschnitt auf, während Schattennadeln im Querschnitt flügelförmig sind. An den Zweigen sind sie spiralig angeordnet und stehen an den Gipfeltrieben und an lichtexponierten Seitentrieben radial ab. An schattigen Kronenteilen stehen sie horizontal gescheitelt und es tritt meistens eine Anisophyllie auf, das heißt, dass sich die benachbarten Nadeln in der Form und Größe kaum unterscheiden. Spaltöffnungen findet man bei Schattennadeln in zwei weißen Streifen an der Nadelunterseite. Lichtnadeln weisen auf allen Nadelseiten Spaltöffnungen auf. Die Nadeln fallen nach 8 bis 12 Jahren ab.
Die Weiß-Tanne ist einhäusig-getrenntgeschlechtig (monözisch) und wird im Freistand mit 25 bis 35 und im Bestand mit 60 bis 70 Jahren mannbar. Je nach Standort blüht die Art von April bis Juni, kurz vor dem Erscheinen der neuen Triebe. Die 2 bis 3 Zentimeter langen männlichen Blütenzapfen sind gelb gefärbt. Man findet sie vor allem im mittleren und unteren Teil der Krone an den Unterseiten von vorjährigen Trieben. Die 3 bis 5 Zentimeter langen weiblichen Blütenzapfen sind blassgrün gefärbt und kommen etwas seltener vor als die männlichen Blütenzapfen. Man findet sie an den Oberseiten von kräftigen vorjährigen Trieben, vor allem im oberen Kronenbereich. Sie bestehen aus horizontal abstehenden, spitz zulaufenden Deckschuppen. Männliche und weibliche Blütenzapfen sind nur selten auf demselben Zweig zu finden. Der 106,9 bis 139,3 µm große Pollen ist hantelförmig und hat zwei seitliche, mehr als halbkugelige, Luftsäcke. Die Bestäubung erfolgt über den Wind (Anemophilie). Vier bis fünf Wochen nach der Bestäubung erfolgt die Befruchtung.
Die walzenförmigen Zapfen stehen aufrecht an den Ästen und werden bis zu 16 Zentimeter lang und 3 bis 5 Zentimeter dick. Sie reifen im September oder Oktober des Blütejahres und sind dann von grünbrauner Farbe. Der obere, zurückgebogene Teil der zungenförmigen Deckschuppen ragt zwischen den Samenschuppen hervor. Jede der Zapfenschuppen trägt zwei Samen. Nachdem die Samen im September bis Oktober des Blütejahres reifen, fallen die Samenschuppen ab. Die Zapfenspindel kann noch mehrere Jahre am Baum verbleiben, ehe sie abfällt.
Die braunen Samen sind unregelmäßig dreikantig geformt und werden 7 bis 13 Millimeter lang. Die Samenunterseite ist glänzend. Die Samenschale ist harzreich und fest mit einem Flügel verwachsen. Dieser Flügel ist relativ breit, dreieckig geformt und sehr brüchig. Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 50 und 55 Gramm. Die Ausbreitung der Samen erfolgt über den Wind (Anemochorie). Nur 30 bis 60 % der Samen sind keimfähig. Die Keimlinge bilden vier bis acht 20 bis 30 Millimeter lange Keimblätter (Kotyledonen) aus. An der Oberseite der Keimblätter befinden sich zwei Wachsstreifen.
Ein wesentliches Merkmal der Wurzelform der Weiß-Tanne ist die Beständigkeit, auch bei unterschiedlichen Standorten. Die Polwurzel ist deutlich vorwüchsig. Die Tanne zählt daher zu den am tiefsten wurzelnden Nadelbäumen, anders als die Gemeine Fichte (Picea abies). Je nach der Beschaffenheit des Standortes erreicht sie in Deutschland Wurzeltiefen von gut 1,50 m, in den wärmeren Teilen Österreichs sogar knapp 3 m. Untersuchungen haben ergeben, dass die Wurzeln der Tanne weit über ihren Kronenbereich hinauswachsen und horizontale Längen von teilweise 10 m erreichen. Ältere Bäume bilden gewöhnlich kräftige, starkverzweigte Senkwurzeln an den Seitentrieben aus, die fast so tief wie die Polwurzel gründen. Dadurch ist sie sehr sturmsicher und besiedelt auch feuchtere Böden. In Untersuchungen wurde gezeigt, dass die Weiß-Tanne unter den Nadelbäumen am häufigsten Wurzelverwachsungen aufweist. So wurden in einem geplenterten Tannenwald in Kroatien bei 30 bis 60 Prozent der Bäume Wurzelverwachsungen nachgewiesen. In den Plenterwäldern des schweizerischen Emmentals sollen etwa ein Drittel der Tannenbaumstümpfe zwischen 10 und 20 Zentimeter miteinander verwachsen sein.
Junge Bäume besitzen eine glatte, hellgraue Rinde mit meist kleinen Harzblasen. Ab einem Alter von 40 bis 60 Jahren bildet sich eine weiß- bis dunkelgraue Schuppenborke aus. Diese Schuppenborke ist grobrissig und hat deutliche Querrisse. Die einzelnen Schuppen sind 3 bis 8 Millimeter stark. Die innere Rinde ist rötlich-braun. Junge Triebe sind dicht braun-behaart.
Sowohl das Kern- als auch das Splintholz der Weiß-Tanne sind hell und lassen sich farblich nicht voneinander unterscheiden. Die Jahresringe sind aufgrund des fast weißen Frühholzes und des dunkelroten Spätholzes gut erkennbar. Der Spätholzanteil ist meist sehr hoch und die Spätholzzonen können scharf umrissene, zungenförmige Fladern bilden. Es treten keine primären Harzkanäle auf, es können aber gelegentlich traumatische Harzkanäle gebildet werden.
Das Holz ist wenig dauerhaft und gegenüber Insekten- und Pilzbefall kaum widerstandsfähig. Es ist witterungsbeständiger und spröder als das der Gemeinen Fichte (Picea abies). Unbehandelt nimmt es an der Luft eine graue Färbung an. Es lässt sich gut bearbeiten, imprägnieren, spalten und verleimen.
Das Holz der Weiß-Tanne wird vor allem zur Herstellung von Faserplatten, Furnieren, Kisten, Masten, Möbeln, Paletten, Sperrholz und Spanplatten sowie als Rohstoff für die Zellstoff- und Papierindustrie verwendet. Es ist ein gefragtes Holz für die Fertigung von Fenstern, Fußböden, Türen und Vertäfelungen.
Da es selbst bei ständiger oder wechselnder Feuchtigkeit wenig schwindet und quillt, ist es für den Erd- und Wasserbau besser geeignet als Fichtenholz. Wegen des hohen Gewichts und der Ringschäle wird es von Zimmerleuten wenig geschätzt, findet aber dennoch als Bau- und Konstruktionsholz Verwendung. Aufgrund der guten Spaltbarkeit eignet es sich gut zur Herstellung von Schindeln. Da es harzfrei und relativ unempfindlich gegenüber Alkalien und Säuren ist, eignet es sich auch zur Herstellung von Behältern für die chemische Industrie. Im Musikinstrumentenbau wird Tannenholz als Resonanzboden und zur Herstellung von Orgelpfeifen verwendet. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fand das Holz auch Verwendung im Schiffsbau.
Sehr verbreitet ist die Nutzung der jungen Bäume als Christbaum.
Die Vogel-Kirsche (Prunus avium) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Das Artepitheton avium leitet sich vom lateinischen Wort avis für Vogel ab und bezieht sich auf die Früchte, die gern von Vögeln gefressen werden.
Von der Wildform Wilde Vogel-Kirsche (Prunus avium subsp. avium) sind die Zuchtformen Knorpel-Kirsche (Prunus avium subsp. duracina) und Herz-Kirsche (Prunus avium subsp. juliana) abgeleitet. Diese kultivierten Formen sind vor allem durch größere Blätter sowie größere und süßere Früchte ausgezeichnet und werden im Allgemeinen als Süß-Kirsche bezeichnet.
Die Vogel-Kirsche ist ein sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von 15 bis 20, selten bis zu 30 Meter erreicht.
Die Rinde junger Zweige ist anfangs grün, kahl, glatt, lederartig, glänzend und später rötlich-grau gefärbt. Sie enthält breite, rostfarbene Lentizellen und es sind Querstreifen erkennbar. Die schwärzliche Borke löst sich waagrecht langsam ab und wird „Ringelborke“ genannt.
Ihre Krone ist breit kegelförmig. Die Zweige sind dick und reichlich mit Kurztrieben versehen. An Langtrieben befindet sich eine Endknospe. Die Winterknospen sind eiförmig-ellipsoid und unbehaart.
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der 2–7 cm lange, unbehaarte Blattstiel besitzt an seinem oberen Ende zwei rötliche Nektardrüsen. In der Knospenlage ist die Blattspreite gefaltet. Die einfache Blattspreite ist mit 3–15 cm Länge und 2–7 cm Breite verkehrteiförmig-elliptisch bis elliptisch-eiförmig und am oberen Ende mehr oder weniger lang zugespitzt. Die Basis der Blattspreite ist keilförmig bis gerundet. Der Blattrand ist unregelmäßig und grob doppelt gesägt mit drüsigen Spitzen. Die Blattoberseite ist kahl und frischgrün, auf der dunkler grünen Blattunterseite sind die Nerven anfangs leicht behaart. Es sind sieben bis zwölf Seitennerven auf jeder Seite der Hauptnerves vorhanden. Die Herbstfärbung des Laubes ist intensiv rot und gelb. Die zwei linealen Nebenblätter sind etwa 1 cm lang mit drüsig gesägten Rändern.
An Kurztrieben wird ein kleiner, fast sitzender, doldiger Blütenstand gebildet, der nur meist drei bis vier (zwei bis sechs) Blüten enthält. Dieser weist am Grund kleine, nicht laubblattartige Knospenschuppen auf. Während der Blütezeit sind die inneren Knospenschuppen zurückgeschlagen. Die Blüten erscheinen zusammen mit den Blättern etwa von April bis Mai. Der abstehende Blütenstiel ist kahl und 2–6 cm lang.
Die zwittrige, radiärsymmetrische, fünfzählige Blüte weist einen Durchmesser von 2,5–3,5 cm auf und besitzt ein doppeltes Perianth. Der kahle Blütenbecher (Hypanthium) ist kelchförmig und etwa 5 × 4 mm groß. Die fünf ganzrandigen, lang elliptischen, kahlen und rötlich gefärbten Kelchblätter sind etwa so lang wie der Blütenbecher und nach dem Abblühen zurückgekrümmt. Die fünf freien, weißen Kronblätter sind ganzrandig, verkehrt-eiförmig und 9–15 mm lang. Die ungefähr 20 bis 34 Staubblätter sind kürzer als die Kronblätter. Die Staubbeutel sind gelb. Der kahle Griffel ist etwa so lang wie die Staubblätter.
Bei einer älteren, frei stehenden Vogel-Kirsche können gleichzeitig bis zu einer Million Blüten blühen.
Der Fruchtstiel ist nickend. Die Steinfrüchte sind fast kugelig bis ellipsoid oder eiförmig und weisen einen Durchmesser von 6–25 mm auf. Das Fruchtfleisch ist süß, bei den Wildformen leicht bittersüß. Beim länglich-eiförmigen und glatten Steinkern reicht die Länge von 7–9 mm bei den Wildformen bis zu 9–16 mm bei den kultivierten Formen. Das Endokarp ist glatt. Die Früchte reifen etwa von Juni bis Juli und färben sich dann in schwarzrot.
Am oberen Ende des Blattstiels sitzen 2 (2–3) rote, extraflorale Nektarien, an denen Zuckersaft abgegeben wird. Wie schon seit längerem vermutet, handelt es sich dabei um „Polizistenfutter“ für Ameisen. Die Nektarproduktion in den Drüsen ist in den ersten Wochen nach dem Knospenaustrieb besonders groß und zieht größere Mengen der Ameise Formica obscuripes an, die die jetzt noch kleinen schädlichen Raupen angreifen.
Die von April bis Mai erscheinenden Blüten sind homogame Nektarführende Scheibenblumen und duften schwach nach Honig. Der Fruchtknoten ist 1-fächrig, mittelständig, also nicht mit dem Blütenbecher verwachsen. Der Nektar wird vom Blütenbecher abgesondert; deshalb duftet dieser stärker als die Kronblätter. Für Blütenbesucher, vor allem Bienenverwandte, ist der Nektar leicht zugänglich. Honigbienen sammeln auch reichlich Pollen; auf dem Körper einer Biene fand man bis zu einer Million Pollenkörner. Die Narbe ist erst 36 Stunden nach der Blütenöffnung empfängnisfähig. Selbstbestäubung ist zum Teil erfolgreich. Nach dem Abblühen wird der Blütenbecher aufgrund eines ringförmigen Abtrennungsgewebes abgeworfen. Der Kirschbaum ist erst nach 20–25 Jahren blühfähig. An Zweigen, die am 4. Dezember (Barbaratag) im warmen Zimmer in die Vase gestellt werden, sogenannten Barbarazweigen, erscheinen noch vor Weihnachten Blüten.
Verbreitungsmechanismen der einsamigen Steinfrüchte sind: Verdauungsverbreitung durch Säuger, Mundausbreitung beim Abschälen des Fruchtfleischs durch Vögel sowie Versteckausbreitung durch Eichhörnchen und Mäuse. Kernbeißer können die Steinkerne knacken. Fruchtreife ist im Juli. Die Keimblätter ergrünen nach der Keimung oberhalb des Bodens (epigäische Keimung). Vegetative Vermehrung erfolgt sehr reichlich durch Wurzelsprosse, die oft meterweit von der Ausgangspflanze entfernt sind.
Der Anbau von Süßkirschen ist in Deutschland nach dem von Äpfeln der nach Fläche bedeutendste Baumobstanbau (2009: 5.440 ha). Die Erträge sind niedriger als bei den anderen Baumobstarten (Durchschnitt 2005–2009: 5,8 t/ha), so dass die Erntemengen nach Birnen und Pflaumen/Zwetschen an vierter Stelle liegen (Durchschnitt 2005–2009: 31.700 t). Die Erträge je Baum schwankten im Zeitraum 1997–2008 zwischen 11,3 kg (1997) und 26,7 kg (2000), 2007 wurden 2,15 Millionen Süßkirschbäume im Obstbau genutzt. Langfristig nehmen die genutzten Flächen ab (1992: 5.875 ha). Die Besatzdichten nehmen etwas stärker zu (1972: 194 1/ha; 2007: 392 1/ha), liegen aber deutlich unter dem noch stärker zunehmenden Durchschnitt aller Obstbäume (2007: 1.626 1/ha). Süßkirschen sind daher die größten Bäume im Obstbau. Dies gilt besonders für Süddeutschland. Die höchste Besatzdichte mit 998 Bäumen je Hektar wurde 2007 in Nordrhein-Westfalen angewandt, die niedrigste mit 279 Bäumen je Hektar in Baden-Württemberg. In Baden-Württemberg, wo mit 2.125 ha 40 Prozent der Anbauflächen liegen, ist auch Schwerpunkt des Süßkirschanbaus in Deutschland. Hier ist langfristig eine Zunahme der Fläche und des Anteils zu verzeichnen (1972: 1.098 ha, 25 %, nur alte Länder), obgleich die Gesamtfläche des Kirschenanbaus tendenziell rückläufig ist. Der Anbau in den anderen Ländern nimmt ab oder stagniert auf niedrigem Niveau.
Kirschbaumholz wird vor allem als Furnierholz für den Innenausbau sowie insbesondere als Möbelholz verwendet. Als Brennholz spielt Kirschbaumholz dagegen keine wirtschaftliche Rolle.
In der Imkerei ist die Süßkirsche aufgrund des hohen Zuckergehalts ihres Nektars (21–58 %) und seines hohen Zuckerwerts (bis zu 1,5 mg Zucker je Tag je Blüte) eine geschätzte Tracht.
Die Wildform der Vogelkirsche (Prunus avium) wird oft als Unterlage für die Veredelung der Japanischen Blütenkirsche verwendet. Für die Veredelung der Kulturform der Süßkirsche und Sauerkirschen wurden im 19. Jahrhundert ebenfalls Wildformen der Vogelkirsche benutzt. Seit dem 20. Jahrhundert benutzt man speziell, beispielsweise von der East Malling Research Station, selektierte Formen der Vogelkirsche.
Die Kolorado-Tanne (Abies concolor), auch Grau-Tanne genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).
Die Kolorado-Tanne ist ein immergrüner, relativ schnell wachsender Baum, der Wuchshöhen von über 50 Meter und einen Brusthöhen-Stammdurchmesser (BHD) von über 150 Zentimetern erreicht. Die höchste bekannte Kolorado-Tanne misst 58,5 Meter und hat einen Stammdurchmesser von 271 Zentimeter. Abies concolor var. concolor bleibt kleiner, für die Varietät werden Wuchshöhen von bis zu 41 Metern und ein BHD von bis zu 124 Zentimetern angegeben. Starke Alttannen werden mitunter von Bären als Winterquartier genutzt. Die Kronenform ist pyramidal und harmonisch. Kennzeichnend sind die waagerecht vom Stamm abgehenden Äste. Solitäre Bäume sind bis zum Boden beastet.
Auffällig sind die etwa 5 bis 7,5 Zentimeter langen, beiderseitig blau-grünen Nadeln, die kammartig vom Ast abstehen und nach etwa acht bis zehn Jahren abfallen. Besonders auf der Zweigoberseite sind sie leicht bogig aufwärts gerichtet und nach vorne gekrümmt. Die Nadeln sind die längsten aller Tannenarten. Die Zweige sind relativ kräftig, zunächst glatt und von hellgrauer Farbe, später rau und grau bis graubraun.
Die Borke ist hellgrau und wird zur Basis hin furchig und korkig. Sie kann am Stammfuß bis zu 16 Zentimeter dick werden. Während junge Bäume eine glatte Borke besitzen, bilden alte Kolorado-Tannen unregelmäßige, plattenartige Schuppen aus. Das Holz ist leicht und weich, außerdem recht grobfaserig und wenig dauerhaft. Die Holzfarbe variiert zwischen weißlich und hellbraun, wobei kein Unterschied zwischen Splint- und Kernholz besteht. Es hat eine Rohdichte von 0,40 bis 0,42 g/m³.
Auf Grund der eher schlechten Holzqualität besteht nur geringe Nutzholz-Tauglichkeit. Meist wird das Holz zur Herstellung von Kisten oder als Konstruktionselement für kleine Häuser verwendet. Nutzen findet die Tanne als Zellstofflieferant für die Papierproduktion und als Sperrholz.
Die Kolorado-Tanne wird Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit als Ziergehölz genutzt.
In Amerika wird sie gerne als Weihnachtsbaum verwendet und wird deshalb in Plantagen angebaut. Das Harz, welches bei jungen Bäumen aus der Borke austritt, wird zur Herstellung von Kanadabalsam benutzt.
Die Küsten-Tanne (Abies grandis, Syn.: A. excelsior), auch Riesen-Tanne genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung Tannen (Abies) aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae).
Die Küsten-Tanne steigt bis in Höhenlagen von 1600 Meter. Sie bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche, feuchte aber gut drainierte Böden. Oft wächst sie entlang von Flüssen. Sie bildet Reinbestände oder Mischwälder mit der Douglasie, der Westamerikanischen Lärche, der Sitka-Fichte und der Westamerikanischen Hemlocktanne.
In Mitteleuropa ist die Küsten-Tanne eine der forstlich wichtigsten fremdländischen Holzarten, vor allem im atlantischen Klimabereich. Zum einen ist sie sehr raschwüchsig: ab dem fünften Lebensjahr bildet sie Jahrestriebe bis zu einem Meter Länge und nimmt dementsprechend auch rasch am Stammdurchmesser zu. Sie kann innerhalb von 50 Jahren eine Höhe von 40 Meter und einen Durchmesser von 50 Zentimeter erreichen. Zum anderen ist sie gegenüber dem Standort toleranter als die Weißtanne. Ungünstig sind die geringe Qualität des Holzes, das auf Grund seiner Weichheit meist nur zur Papierherstellung verwendet wird, und ihre Anfälligkeit gegenüber wurzelpathogenen Pilzen wie dem Hallimasch.
Die Küsten-Tanne ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhen bis von 85 Meter und Stammdurchmesser (BHD) von meist 1,55 selten bis 2,5 Meter erreicht. Ihr Höchstalter liegt bei 300 Jahren. Die Baumkrone bleibt bis ins hohe Alter, anders als bei der Weißtanne oder der Colorado-Tanne, stets spitz kegelförmig - die abgeflachte, rundliche „Storchennest-Krone“ ist äußerst selten. Ebenfalls charakteristisch für die Küsten-Tanne ist, im Gegensatz etwa zur europäischen Rotfichte, ein sehr massiver, meist kerzengerader Stamm. Die Borke ist bei jungen Bäumen bräunlichgrau mit Harzblasen und bleibt auch bei einer Gesamtwuchshöhe von über 30 Metern noch lange glatt. Die Borke im unteren Stammdrittel alter Bäume ist stumpf-grau bis purpur-grau und in kleine Felder zerbrechend.
Die dunkelpurpurnen, harzverklebten Knospen sind mit 2 mm sehr klein und unter den Nadeln verborgen. Die Nadeln sind sehr flach gescheitelt und in zwei Ebenen angeordnet. Die obere Reihe ist mit 1,6 bis 3 Zentimeter kürzer als die untere mit 2,5 bis 5,5 Zentimeter. Die Nadeln duften zerrieben aromatisch nach Orangen.
Die Blütezeit der Küsten-Tanne liegt von April bis Mai. Die Küsten-Tanne ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind bläulich-rot, purpurfarben, orange, gelb oder grün. Die weiblichen Zapfen sind während der Blütezeit hellgrün, dunkelblau oder dunkelpurpurfarben. Die reifenden, zylindrischen Zapfen weisen eine Länge von 5 bis 12 Zentimeter und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 Zentimeter auf; sie sind zuerst hellgrün oder grau und im reifen Zustand rotbraun. Die 6 bis 8 × 3 bis 4 Millimeter großen Samen reifen im September und besitzen einen Flügel, der etwa eineinhalb mal so lang ist wie das Samenkorn. Die Keimlinge besitzen meist fünf bis sechs (vier bis sieben) Keimblätter (Kotyledonen).
Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist ein in weiten Teilen Europas heimischer Laubbaum aus der Gattung der Buchen (Fagus). In der Umgangssprache wird sie gewöhnlich als „Buche“ bezeichnet. Die botanische Schreibweise Rot-Buche betont die Zugehörigkeit zur Gattung der Buchen. Sie ist mit einem Anteil von 14 % der häufigste Laubbaum in den Wäldern Deutschlands. In der Schweiz beträgt ihr Anteil 19 %, in Österreich 9 %. Der Namensteil „Rot“ bezieht sich auf die leicht rötliche Färbung des Holzes. Da die Rotbuche die einzige heimische Buchenart ist, ist ein Zusatz zur Artbezeichnung normalerweise unnötig. Allerdings wird die (vage ähnliche, aber nicht verwandte) Hainbuche (Carpinus betulus) gelegentlich auch „Weißbuche“ genannt.
Rotbuchenreiche Laubmischwälder sind die potenzielle natürliche Vegetation großer Teile Mitteleuropas. Die Rotbuche gilt als Zeigerpflanze für ein atlantisches Klima, daher wird das Atlantikum häufig auch Buchenwarmzeit genannt.
Die Rotbuche wächst als sommergrüner Baum und kann Wuchshöhen von bis zu 30 Meter, im dichten Wald auch bis zu 45 Meter erreichen. Der Stammdurchmesser kann im Freistand bis 2 Meter betragen. Sie kann bis zu 300 Jahre alt werden; in Einzelfällen sind auch ältere Exemplare gefunden worden.
Die Krone einer ausgewachsenen Buche kann bis zu 600 m² beschatten, sie blüht und fruchtet in einem Alter von etwa 30 bis 200 Jahren. In der Jugend unter 30 bis 50 Jahren ist sie auf idealen Standorten mit einem Jahreshöhenzuwachs von 40 bis 70 Zentimetern schnellwachsend, mit leicht schütterer und aufrechter Krone sowie zunächst deutlich seitlich wachsenden Zweigen. Bei einer Konkurrenzsituation mit anderen Bäumen zählt sie zu den spätdynamischen Klimax-Bäumen, die sich ab einem Alter von etwa 45 Jahren mit ihrem Längenwachstum durchsetzen.
Der erste Austrieb zwischen April bis Mai wird bis zu einer Länge von 40 cm sehr schnell geschoben und hängt zunächst leicht herab. Dann erst wird wie bei allen verholzenden Gewächsen zunehmend Lignin gebildet und die Zweige richten sich auf. Das Längenwachstum ist nach drei bis fünf Wochen abgeschlossen. Manchmal ist gegen Ende Juni auch ein sogenannter Johannistrieb zu beobachten.
Im höheren Alter lässt die Wüchsigkeit nach und im Alter von etwa 100 bis 150 Jahren kann eine Rotbuche im Freistand bereits ihre maximale Höhe erreichen. Danach wächst sie langsamer und bekommt mit abnehmender Vitalität ab etwa 200 Jahren eine zunehmend dichtere Krone. Der Neuaustrieb wird dann kürzer und es werden schließlich nur noch wenige Zentimeter neu geschoben. Freistehende Exemplare können im Alter ausladende, regelmäßig und fein verzweigte ovale Kronen von 20 bis 30 m Durchmesser ausbilden, deren untere Zweige fast bis auf den Boden reichen. Ältere Starkäste sind fast waagerecht, ausladend und regelmäßig, wechselständig angeordnet. Der junge Austrieb bildet eine nach oben gerichtete Hauptknospe, den sogenannten Hauptast, und eine Seitenknospe. Der Lichtmangel innerhalb der Krone zwingt den Baum zu dieser symmetrischen und feinen Verzweigung mit deutlich horizontaler Blattstellung, während die Krone im Inneren durch die Dunkelheit keinen Neuaustrieb mehr zulässt.
Im Wald stehend wächst sie hingegen schlank und die unteren Äste sterben aus Lichtmangel früh ab. Der Kronenansatz liegt hier häufig erst in 10 bis 20 m Höhe. Einen maximalen Kronendurchmesser von 20 bis 30 Metern erreicht sie nur in den selten gewordenen sehr alten Wäldern, wenn andere Bäume in der Nachbarschaft absterben. Durch den Konkurrenzdruck um das Licht sind die Starkäste im Wald zum Teil eher aufrecht geneigt als waagerecht. Durch ihre Mächtigkeit, Symmetrie und hell ockerfarbene Herbstfärbung ist die Rotbuche ein beliebter Parkbaum.
Die dünne Rinde der jungen Zweige ist anfangs dunkelgrün bis schwarz und glatt, aber schon nach wenigen Wochen wird sie heller. An Ästen und Stamm ist sie meist hellgrau mit über Jahrzehnte sichtbaren Narben bereits abgefallener Zweige, die am Stamm wie kleine Runzeln aussehen. Beim Dickenwachstum des Stammes und der Äste dehnt sich die Rinde mit, wobei sie erst feinste Längsrisse bildet. Das absterbende Phellem, der sogenannte Kork, schuppt nicht deutlich ab, sondern zerfällt zu feinem, hellgrauem Staub. Bei alten Rotbuchen wird die Rinde am Stammfuß gröber und rissig, aber im Gegensatz zu den meisten anderen Baumarten bleibt sie am Hauptstamm bis ins hohe Alter dünn und glatt. Eine Varietät der Rotbuche, die Steinbuche (Fagus sylvatica var. quercoides) bildet grundsätzlich eine dickere, sehr rissige Borke aus.
Die Laubblätter sind eiförmig, haben eine kurze Spitze und sind am Grund keilförmig oder abgerundet. Sie sind zwischen 7 und 10 cm lang und bis zu 5 cm breit. Der Blattrand ist wellig-buchtig bis leicht gekerbt und behaart. An den Enden der sechs bis sieben Seitennerven sitzen kurze Zähne. Die Unterseite der Spreite ist locker bis dicht behaart auf den Hauptnerven, den Nervenachseln und auf den Intercostalfeldern. Der Blattstiel ist 1,0 bis 1,5 cm lang und behaart. Die jungen Laubblätter sind frischgrün, bisweilen auch blass, und seidig behaart. Im Sommer sind die Blätter dann oben glänzend dunkelgrün, unten hell. Im Herbst verfärben sich die Blätter zuerst blassgelb, später orangerot bis rotbraun. Vielfach bleiben die vertrockneten Blätter über den Winter an den Zweigen.
Die Rotbuche blüht ab einem Alter von 30 bis 50 Jahren. Sie ist ein einhäusig getrenntgeschlechtiger (monözischer) Baum; die männlichen und weiblichen Blüten sind also an einem Baum zu finden. Die Blüten-Knospen sind hellbraun, spindelförmig schmal und spitz. Sie sind eingehüllt in zwei bis drei gegenständig angeordnete, doppelte Hüllblätter, die sich schuppenartig überdecken. Die Blüten erscheinen zeitgleich mit dem Blattaustrieb von April bis Mai. Die Blüten jeweils eines Geschlechtes stehen in Blütenständen zusammen. Die Büschel der männlichen Blüten, die auch als Dichasien bezeichnet werden, sind 3 bis 5 cm lang und hängen herab, wobei jede männliche Blüte vier bis sieben Staubblätter enthält. Aus den aufrecht stehenden weiblichen Blüten ragen jeweils drei rosafarbene Narben.
Die auch als Bucheckern bekannten Früchte sitzen zu zweit in einem Fruchtstand zusammen. Rohe Bucheckern enthalten Trimethylamin (auch Fagin genannt) und sind dadurch leicht giftig. Eine leichte Giftwirkung ist auch darauf zurückzuführen, dass rohe Bucheckern viel Oxalsäure enthalten.
Nach einem trockenen heißen Jahr fällt die Bucheckernernte häufig besonders reichlich aus. Solche Mastjahre gehören zur Überlebensstrategie von Buchen. Würden sie jedes Jahr gleich viele Samen ausbilden, würden Mäuse, Wildschweine und Vögel ihre Population an dieses konstante Nahrungsangebot anpassen. Durch die nur gelegentlich überreichlich gebildeten Samen wird sichergestellt, dass mehr Samen ausgebildet werden als die Tiere zu fressen vermögen. Mastjahre stellen jedoch für die Bäume eine starke Belastung dar, da ein Baum etwa zwei Drittel des Jahresgewinns an assimiliertem Zucker zur Bucheckernproduktion verbraucht; daher werden nach einem solchen Jahr in deutlich geringerem Umfang Bucheckern ausgebildet, selbst wenn die klimatischen Voraussetzungen gut sind.
Auch in normalen Bucheckern-Jahren tragen Tiere über die Versteckausbreitung zur natürlichen Verjüngung der Bestände bei. Eichhörnchen, Rötel-, Wald- und Gelbhalsmaus legen Bucheckerdepots als Wintervorräte an, vergessen jedoch häufig ihre versteckten Früchte, die dann auskeimen können.
Auch in der Forstwirtschaft verjüngt man Buchenwaldbestände im Schutz der Altbäume. Für den Erfolg einer solchen gezielten Verjüngung ist die richtige Dosierung des Lichteinfalls entscheidend. Bei zu starker Öffnung droht den Keimlingen Frostgefahr sowie starke Behinderung durch den dann entstehenden Unterwuchs. Zu wenig Licht dagegen lässt die Keimlinge verkümmern oder verkrüppeln.
Buchenwälder brauchen auch danach noch eine regelmäßige und sorgfältige Durchforstung, um wirtschaftlich wertvolle Bäume zu liefern. In einem engen Verband stehende Bäume liefern lange und astfreie Stämme, wie sie beispielsweise im hochwertigen Möbelbau notwendig sind. Unter dem starken Konkurrenzdruck, der bei einem solch engem Bestand entsteht, entwickeln die Bäume jedoch unregelmäßige Kronen. Dieses führt wiederum zu starken Spannungen im Holz, so dass aufgesägtes Holz stark arbeitet und sich dabei spaltet oder propellerartig verzieht. Zu weit auseinanderstehende Bäume verasten sich dagegen zu stark, was sie für eine hochwertige Verwertung ungeeignet macht.
Aus Buchenlaub entstehender Mull ist außerdem ein ideales Keimbett für andere Baumarten Mitteleuropas wie beispielsweise die Fichte oder die Weißtanne. Buchen wirken generell bodenverbessernd, da sich ihr Laub in einem bis zwei Jahren abbaut. Der waldbauliche Wert der Buchen ist mittlerweile unumstritten, nachdem Rotfäule, Windwurf und Borkenkäfer deutlich gemacht haben, wie anfällig insbesondere Fichtenreinbestände sind. Jedoch bleibt auch die Buche nicht von Krankheiten verschont. So gab es allein in Belgien in den Jahren 2000 bis 2002 über 1 Million Festmeter Schadholz auf Grund eines Buchensterbens.
Die Bezeichnung „Rot“-Buche ist eigentlich irreführend, denn das Holz ist nur leicht rötlich schimmernd. Ein tieferer Rotton entsteht durch das so genannte „Dämpfen“. Dabei wird dem Holz die starke Neigung zum Verwerfen und zur Rissbildung genommen.
Das Holz ist feinporig und meist gleichmäßig gemasert, lässt sich gut hobeln und drechseln. Die Buche zählt zu den Reifholzbäumen, hat also einen farblich homogenen Aufbau über den gesamten Stammquerschnitt. Sie zählt allerdings zu den Bäumen mit einer fakultativen Bildung eines Farbkernes. Dieser wird als Rotkern bezeichnet. Der Rotkern tritt mit zunehmendem Alter und mit größerem Durchmesser des Baumes häufiger auf. Das rotkernige Holz der Buche erzielt geringere Preise als weißes Holz. Diese sogenannte Kernbuche wird mittlerweile jedoch in der individuellen Möbelherstellung immer häufiger nachgefragt. Aufgrund der großen Härte, nach Brinell 34 N/mm², wird es auch häufig als Parkett verwendet. Die Biegefestigkeit ist hoch, doch im gedämpftem Zustand ist das Holz biegsam und zudem sehr plastisch, was direkt mit der kurzen Holzfaserlänge zusammen hängt. Aus diesem Grund werden gebogene Formteile aus dem Holz gefertigt, wie zum Beispiel Sitzmöbel mit anatomisch geschwungenen Elementen. Michael Thonet erfand 1830 ein Verfahren zum Biegen von Buchenholz und stellte damit seine mittlerweile weltberühmten Thonet-Stühle her.
Als Nutzholzlieferant war die Rotbuche in der traditionellen Ökonomie der Eiche unterlegen. Die Eiche bot ein vielseitiger verwendbares Holz, das sich anders als das wenig fäulnisresistente Buchenholz auch für den Schiffbau und den Außenbau eignete. Die Eiche lieferte außerdem die Eicheln für die Eichelmast, die in der traditionellen Schweinehaltung eine große Rolle spielte. Überlegen war das Buchenholz dem Eichenholz lediglich in Bezug auf den Heizwert. Über lange Zeit wurde daher die Buche zugunsten der Eiche vernachlässigt. Der Forstingenieur Christian Küchli, der sich intensiv mit der Historie der europäischen Forstbäume beschäftigt hat, spricht daher von einem jahrhundertelangen Ausmerzen der Buche.
Größere forstwirtschaftliche Bedeutung erlangte die Buche erst mit der Entdeckung, dass eine Teeröl-Imprägnierung aus Buchenholz gefertigte Eisenbahnschwellen 40 Jahre lang vor Pilzbefall schützt. Damit waren diese ebenso haltbar wie die aus Eichen gefertigten; die Forstbetriebe konnten für ihr Buchenholz so attraktive Preise erzielen, dass Aufforstungen mit dieser Baumart wieder lohnend erschienen. Um 1930 wurde nur noch die Hälfte des geschlagenen Buchenholzes verfeuert; die andere Hälfte wurde für Eisenbahnschwellen sowie Gebrauchsgegenstände wie Waschtröge, Wäscheklammern, Bürsten oder Kochlöffel verwendet. Dies änderte sich signifikant, als fossile Energieträger das Brennholz zurückdrängten und gleichzeitig aus Öl Kunststoff gewonnen wurde, aus dem nun die vormals aus Buchenholz hergestellten Gebrauchsgegenstände gefertigt wurden.
Heute liefern Buchen ein wichtiges Nutzholz für die Spielzeug- und Möbelindustrie, Parkett- und Treppenbau. Sie ist in Deutschland und Teilen West- und Mitteleuropas die mit Abstand häufigste Art der Laubbäume und hat einen Anteil von durchschnittlich 13,7 % an der deutschen Gesamtwaldfläche, der im Westen Deutschlands sogar bis 16 % betragen kann. Das Buchenholz ist zudem mit einem Einschlag von jährlich etwa 7 Millionen Quadratmetern (ca. 1/6 des Gesamtholzeinschlages in Deutschland pro Jahr) eines der bedeutendsten Laubhölzer als Nutz- und Industrieholz. In der Schweiz wurden in der Mitte der 1980er Jahre 1 bis 2 Millionen Kubikmeter Buchenholz geschlagen. Lediglich sechs Prozent davon war hochwertig genug, um einer solchen Nutzung zugeführt zu werden.
Buchenholz wird sowohl als Rund- als auch als gedämpftes und ungedämpftes Schnittholz und als Furnier verkauft und verarbeitet; es stellt in Deutschland das wichtigste Laubholzsortiment dar. Neben Fichten- und Kiefernholz ist es das am meisten verwendete Industrieholz, auf der anderen Seite liefert es jedoch auch sehr begehrte Spezialhölzer für zahlreiche Verwendungen. Eingeschränkt nutzbar ist das Holz nur als Konstruktions- und Bauholz in massiver Form aufgrund der mangelhaften Standfestigkeit. Insgesamt sind mehr als 250 Anwendungsfelder für Buchenholz bekannt. Etwa die Hälfte wird dabei als Industrieholz bei der Herstellung von Span- und Faserplatten sowie zur Zellstoffherstellung in der Papierindustrie und insbesondere als Chemiezellstoff für die Produktion von Regeneratfasern wie Viskose und Lyocell für die Herstellung von Textilien und technischen Garnen verwendet.
Buchenholz ist ein hervorragendes Brennholz mit einem Brennwert von 19,7 MJ/kg, das sich durch sehr langes, ruhiges Brennen, starke Glutbildung und einen hohen Heizwert auszeichnet. Aufgrund der starken Glutbildung eignet es sich gut zum Grillen. Die Wertschätzung der Rotbuche als Brennholz führte zu spezifischen, heute kaum mehr praktizierten Formen der Bewirtschaftung, bei denen die Bäume immer wieder zurückgeschnitten werden (Niederwaldbetrieb). Büschelbuchen und Kopfbuchen sind die Wuchsformen, die aus dieser Holzgewinnung resultieren.
Büschelbuchen entwickeln sich, wenn man entweder einen jungen Baum bis knapp über den Boden zurückschneidet und der Baum erneut austreibt oder man mehrere Setzlinge in ein Pflanzloch setzt. Heute gibt es nur noch wenige alte Büschelbuchen, häufig stehen diese als Naturdenkmäler unter Naturschutz. Von Kopfbuchen spricht man analog zu den Kopfweiden bei in Brusthöhe abgesägten Buchen, die man zur erneuten Holzgewinnung wieder nachwachsen lässt. Dies führt zu einem Krüppelwuchs, der den Bäumen ein bizarres Aussehen verleiht. Alte Exemplare sind unter anderem noch im Kottenforst der Stadt Bonn, sowie im Urwald Sababurg zu sehen.
Rotbuchen bilden gelegentlich sogenannte Trauerformen aus. Diese kennzeichnen sich durch eine kurze Hauptachse aus, von der viele Seitenzweige mit verstärktem Längen, aber geringem Dickenwachstum ausgehen. Die langen Seitenzweige hängen schleppenartig herab. Solche Trauer- oder Pendulaformen überdauern normalerweise im Unterstand der Wälder. Die an den schirmartig überhängenden Zweigen positionierten Blätter können die durch den Oberbestand durchtretende Streustrahlung besser nutzen. Ändert sich der Lichteinfall, weil beispielsweise der Oberbestand nach Windbruch sich verringert, entwickeln solche Trauerformen normalerweise aus ruhenden Knospen einen steil aufrecht wachsenden Trieb, der aber häufig nach einem entsprechenden Längenwachstum erneut überhängt. Solche natürlich auftretenden Formen sind durch züchterische Eingriffe verstärkt worden und finden sich gelegentlich als Solitärbäume in Parks und Grünanlagen.
Die im westlichen Nordamerika heimische Rot-Erle oder Oregon-Erle (Alnus rubra) ist die weltweit größte Pflanzenart in der Gattung der Erlen (Alnus) aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie wächst in einem etwa 200 km breiten Streifen längs der Pazifikküste, der vom südöstlichen Alaska bis nach Kalifornien reicht. Auf der Höhe des US-Bundesstaates Washington ist sie auch noch 600 km landeinwärts in Idaho anzutreffen.
Die Rot-Erle ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen von 20 bis 35 m erreicht. Der mit 32 m gegenwärtig höchste Baum steht im Clatsop County, Oregon (USA). Ihr Name leitet sich ab aus der rostig-hellroten Farbe ihres Holzes, wenn sie frisch gefällt wurde. Die Rinde ist grau, glatt und mit kleinen runden Korkwarzen übersät.
Die wechselständigen Laubblätter sind eiförmig, 7 bis 15 cm lang, haben grobe gesägte Kanten und sind deutlich zugespitzt. Sie sind nach unten durchgebogen. In diesem Merkmal unterscheiden sie sich von den Blättern aller anderen Erlen-Arten. Die Blätter der Rot-Erle verfärben sich im Herbst gelb, bevor sie abfallen.
Die Rot-Erle blüht im Februar und März, weit vor dem Laubaustrieb. Sie ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Blütenstände sind 10 bis 15cm lange, nach unten hängende, rötliche Kätzchen. Die weiblichen Kätzchen sind aufgerichtet und entwickeln sich zu 2 bis 3cm langen, verholzten Zapfen. Die Bestäubung erfolgt über den Wind. Die Samen werden im Herbst und Winter ebenfalls durch den Wind freigesetzt.
Ein rotgelber Farbstoff kann durch das Abkochen der Rinde gewonnen werden. Er wurde von der indigenen Bevölkerung Nord- und Südamerikas genutzt, um Fischernetze zu färben, so dass sie im Wasser weniger sichtbar waren.
Die Rot-Erle ist ein wichtiger Baum für die Forstwirtschaft. Ihr rasches Wachstum macht sie besonders geeignet, Brachflächen zu besiedeln. Ihre zahlreichen Samen tragen dazu bei, den Humus mit Stickstoff anzureichern, wenn sie zersetzt werden. Sie wird abwechselnd mit Nadelbäumen angebaut, um die Verbreitung des Pilzes Phellinus weirii zu unterbinden, der insbesondere die Douglas-Tannen befällt und schwer schädigt.
Die Holzindustrie betrachtete früher die Rot-Erle als „Unkraut“ und versprühte Herbizide über große Rot-Erlen Wälder in Oregon und Washington. Der zunehmende Wert des Holzes, verbunden mit einem besseren Verständnis der positiven Wirkungen, die die Rot-Erle für andere Bäume hat, bewirkte weitgehend die Einstellung dieser Praxis.
Das Holz ist für die Verwendung im Freien nicht haltbar. Es wird aber für Möbel und für sonstige Tischlerarbeiten genutzt. Früher wurde sein Wert als sehr gering angesehen, inzwischen wurde es aber im Westen der USA zu einem recht wichtigen Laubholz. Es ist weiß, rosa oder hellbraun, kann einfach bearbeitet werden, lässt sich gut kleben und ist dauerhaft.
Rot-Erlen werden im Allgemeinen nicht als Zierbäume gepflanzt.