Hindernisbeseitigung: Rodung und Waldumbau im Forst der Hospitalstiftung
Turnusmäßig muss der Flughafen Hof-Plauen eine Befliegung durchführen, um störende Hindernisse im An- und Abflugbereich des Flughafengeländes zu identifizieren. Bei der letzten Befliegung vor einigen Jahren wurde ein großer Bereich des Forstes der Hofer Hospitalstiftung als Hindernis für den westlichen Anflugsektor ausgemacht. „Hindernisse müssen der Art beseitigt werden, dass sie für den Flugverkehr im jeweiligen An- und Abflugsektor keine Gefahren mehr darstellen.“, so der Geschäftsführer des Flughafens Ralf Kaußler. Da im Forst der Hospitalstiftung jedoch aufgrund der Geländehöhe sehr viele Bäume als Hindernisse stehen, kann hier jedoch keine kleine Maßnahme, wie z.B. Beschneidung oder Kürzung einzelner Bäume den gewünschten Effekt bringen.
Daher hat die Geschäftsführung des Hofer Flughafens in den vergangenen Jahren mit der Leitung der Hospitalstiftung verhandelt und gemeinsam ein Konzept entwickelt, das nun in die Tat umgesetzt werden soll. Bereits 2013 wurde die Maßnahme mit Waldbesitzern und dem Bund Naturschutz erörtert. Damals gab es keine Widerstände, sondern Verständnis und auch Zustimmung zur der notwendigen Maßnahme. Die Hospitalstiftung Hof wird die betroffenen Gebiete durchforsten und neu aufforsten. Der Flughafen beteiligt sich dafür entsprechend mit 250.000 Euro an den Kosten. Dabei sollen nicht nur die Hindernisse beseitigt werden, sondern nachfolgend ein Wald entstehen, der einerseits alle Anforderungen an die Flugsicherheit erfüllt und andererseits aber auch den Klimaänderungen besser standhalten kann. So wird nach erfolgter Baumentnahme durch eine Wiederaufforstung ein Mischwald entstehen, in welchem heimische, als auch andere Baumarten zusammen harmonieren und wachsen können.
Der Flughafen Hof-Plauen ist froh, dass nun eine Einigung erzielt werden konnte und der Waldumbau noch in diesem Jahr beginnt. Denn das Luftamt Nordbayern kann und muss aus rechtlicher Sicht einschreiten, wenn Hindernisse im An- und Abflugbereich stehen. „Wir haben bereits im kommenden Jahr eine erneute Befliegung zur Hindernisfreiheit beauftragen müssen. Jede bereits begonnene Maßnahme hat für unser Geschäft geringere Auswirkungen, als dass nach Jahren immer noch Hindernisse für den Flugverkehr bestehen. Auch freuen wir uns über das Konzept eines umweltverträglichen Waldumbaus, welcher nebenbei den Forst der Hospitalstiftung fit für die Zukunft machen kann.“, so Geschäftsführer Ralf Kaußler.
Revierleiter Frank Hellfritzsch plant den Beginn der Forstarbeiten für Anfang Oktober 2021. Wie lange diese dauern werden, weiß er noch nicht: „Wir planen in mehreren Etappen. Das hängt natürlich auch vom Wetter und der Verfügbarkeit der Forstunternehmen ab.“
Ab Anfang Oktober 2021 ist somit im Wald der Hospitalstiftung im Bereich Föhrenreuth mit vermehrten Waldarbeiten zu rechnen. Fußgänger werden gebeten, die entsprechenden Hinweisschilder zu beachten und das Gebiet dementsprechend zu umgehen. Auf der Website des Hofer Flughafens werden hierzu zeitnah Informationen für die Bevölkerung zur Verfügung stehen.
Geschichtliches
Die im 13. Jahrhundert entstandene Hospitalstiftung deckte ihren damaligen Holzbedarf über den Kauf von Waldflächen. So wurde 1450 ein starker Wald bei Naila und 1492 das Föhrig zwischen Pretschenreuth und Konradsreuth erworben. Seit 1592 steht auch die Kröglitz, ein Holz bei Föhrenreuth, im Grundbuch der Hospitalstiftung Hof. Gegen den grünen Schacht auf dem Kornberg wurde der Wald bei Naila 1631 durch Veranlassung von Markgraf Christian getauscht, weil hier der Bergbau aussichtsreich erschien. Die im Laufe der Jahrhunderte der Hospitalstiftung von verschiedenen Seiten zugegangenen Spenden an Geld und Grundstücken, verbunden mit einer geschickten Vermögensverwaltung, führten zu einem Vermögen, das die Geldentwertung nach dem ersten Weltkrieg und auch die Währungsreform 1948 überstand. Der Aufschwung nach 1948 brachte der Stiftung zunächst aus ihrem Waldbesitz erhebliche Gewinne.
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